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DIW fordert Reform der Riester-Rente

München, 23.11.2011 | 18:16 | tei

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) spricht sich in seinem aktuellen Wochenbericht für eine grundlegende Reform der riestergeförderten Altersvorsorge aus. Nur dadurch könne die Zusatzrente eine Vorsorgemöglichkeit für Alle werden. In einer Bilanz anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Riester-Rente stellten Wissenschaftler des DIW in Zusammenarbeit mit dem Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein massive Defizite bei den steuerlich begünstigten Vorsorgeprodukten fest.

Kritik für die Riester-Rente: Das DIW fordert eine umfassende Reform der steuerlich geförderten Vorsorge.Kritik für die Riester-Rente: Das DIW fordert eine umfassende Reform der steuerlich geförderten Vorsorge.
Kornelia Hagen, Expertin für Verbraucherpolitik am DIW, sagte in Berlin, die Riester-Rente habe sich zu Ungunsten der Sparer entwickelt. "Riester-Sparer erzielen in vielen Fällen nur so viel Rendite, als hätten sie ihr Kapital im Sparstrumpf gesammelt", so Hagen. Ihr Forschungskollege Kleinlein, mittlerweile Vorstandsvorsitzender beim Bund der Versicherten (BdV), schlug in die gleiche Kerbe: "Riester rentiert sich für viele nicht, kann sich für wenige aber noch rentieren." Zurückzuführen sei dies auf die Anbieter der staatlich geförderten Vorsorgeprodukte - diese würden versuchen, den gesetzlichen Rahmen zu ihren Gunsten auszuweiten.

Das DIW fordert vor allem transparentere und besser vergleichbare Riester-Verträge. Entsprechende Vorschläge lieferten die Wissenschaftler gleich mit: Eine verbraucherfreundlichere Riester-Rente könne etwa durch standardisierte Kosteninformationen, besser nachvollziehbarere Kalkulationsgrundlagen und eine den Vertragsinhalt bewertende Zertifizierung der Verträge geschaffen werden. Das DIW warnt jedoch gerade Geringverdiener vor unüberlegten Affekthandlungen. Bestehende Riester-Verträge aufzulösen, sodass diese nicht auf die Grundsicherung angerechnet werden können, ist laut DIW-Vorstandschef Gert Wagner vor allem eines - teuer. Außerdem sei dies wohl nicht erforderlich, da sich die gesetzliche Lage in Hinblick auf die Grundsicherung aller Voraussicht nach ändern werde.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft kritisierte indes die Studie. In einer Mitteilung hieß es, die DIW-Bilanz sende ein fatales Signal an die Deutschen und gefährde die Bereitschaft, für das Alter vorzusorgen. Die Aussage, dass sich Riester-Produkte nicht lohnen würden, bezeichnete der GDV schlicht als falsch - die zugrundeliegenden Rentabilitätsberechnungen von Kleinlein seien bereits in der Vergangenheit kritisiert worden.

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