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Hyposensibilisierung: Kosten, Formen und Ablauf

Fast jede dritte Person in Deutschland leidet unter einer Allergie. Mit einer Hyposensibilisierung können sich Allergiker vor Beschwerden schützen. Wir informieren Sie über die verschiedenen Behandlungsformen, die Kosten und den Ablauf der Therapie.

Kosten einer Hyposensibilisierung Das Wichtigste zusammengefasst

  • Die Hyposensibilisierung ist eine langfristige Immuntherapie zur Behandlung von Allergien des Soforttyps wie Pollen-, Milben- oder Insektengiftallergien.
  • Die Therapie kann über Spritzen, Tabletten oder Tropfen erfolgen.
  • Eine vollständige Hyposensibilisierung dauert zwischen 3 und 5 Jahren.
  • Die Kosten für die Behandlung werden bei medizinischer Notwendigkeit grundsätzlich von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.
Jose-Luis Grünwald, CHECK24-Experte für gesetzliche Krankenversicherungen

Dieser Inhalt wird regelmäßig geprüft von:

Jose-Luis Grünwald, CHECK24-Experte für gesetzliche Kranken­versicherungen

Artikel zuletzt überarbeitet am 14.05.2025

1.

Was ist eine Hyposensibilisierung?

Die Hyposensibilisierung ist eine spezifische Form der Immuntherapie (SIT), bei der der Körper gezielt an bestimmte Allergene gewöhnt wird, um allergische Reaktionen zu reduzieren. Das Verfahren basiert auf dem Prinzip der schrittweisen Desensibilisierung.

Für die Therapie wird der Körper kontinuierlich mit einer geringen Menge des Allergens konfrontiert.

Dadurch bildet das Immunsystem spezifische Antikörper und modifiziert die Reaktion der Immunzellen. Obwohl die Allergie nicht vollständig geheilt wird, verschwinden die Beschwerden größtenteils oder vollständig.

Eine Hyposensibilisierung eignet sich unter anderem für:

  • Pollenallergien
  • Hausstaubmilbenallergien
  • Insektengiftallergien (z. B. Bienen/Wespen)
  • Tierhaare (therapieabhängig)

Die Therapie eignet sich hingegen nicht für:

  • Lebensmittelallergien
  • Kontaktallergien (z. B. Nickel, Latex, Duftstoffe)
  • Kreuzallergien

Die Erfolgsquote variiert je nach Allergie und Therapieform, liegt jedoch in den meisten Fällen bei mindestens 70 Prozent. Bei Allergien gegen Insektengifte beträgt die Quote sogar über 95 Prozent. Für Tierhaarallergien sind die Erfolgschancen grundsätzlich geringer und nicht jede Form der Therapie ist dafür geeignet.

Hilfe bei Asthma

Auch für Patienten mit Asthma, insbesondere allergischem Asthma, kann die Hyposensibilisierung sinnvoll sein. Sie kann dabei unterstützen, Asthmaanfälle zu verringern und den Medikamentenbedarf zu senken. Die Therapie sollte jedoch nur durchgeführt werden, wenn das Asthma gut kontrolliert ist.

2.

Formen der Hyposensibilisierung

Bei jeder Form der Hyposensibilisierung wird dem Körper eine kontrollierte Dosis des Allergens verabreicht. Alle Formen gliedern sich in zwei Phasen – Aufdosierung und Erhaltung – und dauern etwa 3 bis 5 Jahre an. Die Behandlungsmethoden unterscheiden sich jedoch in Verabreichungsweg, Intensität und praktischer Durchführung.

Subkutane Immuntherapie (SCIT)

Die SCIT ist die klassische Form der Hyposensibilisierung. Bei dieser Methode wird das Allergen mittels Injektion unter die Haut (subkutan) gespritzt. Es gilt:

  • Aufbauphase mit schrittweiser Erhöhung der Allergendosis beträgt ca. 16 Wochen
  • Erhaltungsphase (3-5 Jahre): Gleichbleibende Erhaltungsdosis alle 4-6 Wochen
  • Behandlung erfolgt ausschließlich in der Arztpraxis
  • Eignet sich für viele Allergietypen
  • Auch bei schweren Allergien sehr wirksam

Sublinguale Immuntherapie (SLIT)

Bei der SLIT wird das Allergen in Form von Tropfen oder Tabletten unter die Zunge (sublingual) appliziert. Der Patient hält den Wirkstoff dann für einige Minuten unter der Zunge. Zentrale Merkmale der Behandlungsform sind:

  • Selbstständige Anwendung zu Hause möglich
  • Tägliche Einnahme über 3-5 Jahre erforderlich
  • Vorwiegend für Pollen- und Hausstaubmilbenallergien geeignet
  • Etwas geringere Wirksamkeit als die SCIT

Die SLIT erfordert eine besonders hohe Therapietreue des Patienten, bietet dafür aber mehr Flexibilität im Alltag.

Kurzzeit-Hyposensibilisierung (Cluster-Therapie)

Die Cluster-Therapie ist eine Abwandlung der SCIT mit beschleunigter Aufdosierungsphase. Wesentliche Merkmale sind:

  • Pro Termin werden 2-3 Injektionen mit steigender Dosis verabreicht
  • Termine erfolgen in kurzen Abständen von wenigen Tagen
  • Die maximale Dosis wird bereits nach 4-7 Wochen erreicht
  • Nach der Aufdosierung folgt die normale Erhaltungsphase mit monatlichen Injektionen über 3-5 Jahre hinweg

Der Hauptvorteil liegt in der schnelleren Entwicklung der Allergentoleranz bei gleicher Gesamttherapiedauer.

Rush-Hyposensibilisierung

Die Rush-Therapie stellt die intensivste Form der SCIT dar. Charakteristisch sind:

  • Mehrere Injektionen innerhalb von 1-2 Tagen
  • Stationäre Überwachung während der Aufdosierungsphase
  • Sehr schneller Aufbau der Allergentoleranz
  • Besonders geeignet für akute Insektengiftallergien
  • Erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen
  • Nicht für alle Allergene und Personengruppen geeignet
Therapietyp Verabreichungsform Anwendungsgebiet Dauer
SCIT Spritze Sämtliche leichte bis schwere Allergien 3-5 Jahre
1. Phase: 16 Wochen
SLIT Tropfen/Tabletten Leichtere Allergien 3-5 Jahre 
(tägliche Einnahme)
Kurzzeit/Cluster Spritze Leichte bis schwere Allergien 3-5 Jahre
1. Phase: 4-7 Wochen
Rush Spritze Leichte bis schwere Allergien; beliebt bei Insektengift 3-5 Jahre
1. Phase: wenige Tage

 

Entscheidungsbaum zur Wahl der geeigneten Hyposensibilisierung: Abhängig von Faktoren wie Spritzenangst, Allergieschwere, körperlicher Fitness und Dringlichkeit der Toleranzbildung wird empfohlen – entweder die SLIT (sublinguale Immuntherapie), die SCIT (subkutane Immuntherapie) oder deren beschleunigte Variante. Abschließend wird geraten, ärztlichen Rat einzuholen.
*Diese Grafik dient ausschließlich zu Informationszwecken und ersetzt keine medizinische Beratung.
3.

Kosten der Hyposensibilisierung: Was übernimmt die Krankenkasse?

Eine Hyposensibilisierung ist eine langwierige Behandlung und verursacht dementsprechend hohe Kosten. Eine SCIT über drei Jahre kann etwa 2.000 Euro kosten.

Die Immuntherapie ist eine Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung. Sofern eine medizinische Notwendigkeit vorliegt, werden die Kosten somit von der Krankenkasse übernommen.

Als Kassenpatient müssen Sie lediglich die gesetzlichen Zuzahlungen für verschreibungspflichtige Arzneimittel tragen. Diese betragen 10 % des Preises (mindestens 5 Euro, maximal 10 Euro pro Medikament). Bei Überschreiten der persönlichen Belastungsgrenze (2 % des jährlichen Bruttoeinkommens, 1 % bei chronisch Kranken) können Sie eine Zuzahlungsbefreiung beantragen.

Kosten für Privatversicherte

In der privaten Krankenversicherung (PKV) ist die Hyposensibilisierung keine feste Leistung. Ob die Kosten übernommen werden, richtet sich nach dem jeweiligen Tarif. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Allergie bereits vor Vertragsabschluss bestand, da in diesem Fall ein möglicher Leistungsausschluss greifen könnte. Eine vorherige Klärung mit Ihrer PKV ist daher dringend zu empfehlen.

4.

Ablauf der Hyposensibilisierung

Der genaue Ablauf der Hyposensibilisierung hängt von der gewählten Therapieform ab. Bei der klassischen subkutanen Immuntherapie könnte die Behandlung wie folgt verlaufen:

  1. Arztgespräch und Diagnose
    Wenn Sie erstmals Symptome einer Allergie bemerken, sollte zunächst ein Allergietest gemacht werden. Nach der Diagnose können Sie sich vom Arzt beraten lassen, ob eine Hyposensibilisierung für Sie infrage kommt oder ob eine andere Therapie sinnvoller ist.
  2. Kontakt zur Krankenversicherung
    Nachdem Sie sich für eine spezifische Immuntherapie entschieden haben, sollten Sie Kontakt zu Ihrer Krankenversicherung aufnehmen. Die Versicherung kann ggf. Ihren ärztlichen Befund verlangen.
  3. Aufbauphase (ca. 16 Wochen)
    Zu Beginn der SCIT erhalten Sie in regelmäßigen Abständen Injektionen mit einer geringen Dosis des Allergens. Die Menge wird schrittweise erhöht, bis nach ein paar Monaten die Erhaltungsdosis erreicht ist. Insbesondere am Anfang sollten Sie am Tag der Injektion körperliche Anstrengungen vermeiden.
  4. Erhaltungsphase (3-5 Jahre)
    Während der Erhaltungsphase bekommen Sie etwa einmal im Monat eine gleichbleibende Dosis des Allergens gespritzt. Die Phase dauert in der Regel mehrere Jahre an.
  5. Abschluss der Therapie
    Wann die Behandlung abgeschlossen wird, ist vom individuellen Patienten abhängig. Ob die Therapie wirksam ist, kann etwa durch Allergietests, Kontrolltermine oder mit einem Symptomtagebuch geprüft werden. Selbst bei frühzeitiger deutlicher Besserung sollte die Therapie mindestens drei Jahre durchgeführt werden, um eine nachhaltige Wirkung zu erzielen.
5.

Hyposensibilisierung bei verschiedenen Personengruppen

Kinder

Allergien entstehen häufig bereits im Kindesalter, sodass eine frühzeitige Therapie sinnvoll ist, um langfristige Beschwerden zu vermeiden. Je früher die Immuntherapie beginnt, desto höher sind die Erfolgschancen. Die Behandlung wird ab fünf Jahren empfohlen. Für Kinder, die Angst vor Spritzen haben, kann die sublinguale Behandlung die richtige Wahl sein. In dem Fall sollten die Eltern sicherstellen, dass die Tabletten oder Tropfen konsequent eingenommen werden.

Ältere Menschen

Eine Hyposensibilisierung ist grundsätzlich in jedem Alter möglich. Die Voraussetzung für die Behandlung ist, dass die Person körperlich fit und grundsätzlich für die Therapie geeignet ist. Insbesondere bei der Einnahme von Blutdrucksenkern sollte auf mögliche Reaktionen des Körpers geachtet werden. Um schwere allergische Reaktionen zu vermeiden, kann die sublinguale Therapie hier ebenfalls die bessere Option sein.

Personen mit Vorerkrankungen

Für Menschen mit Vorerkrankungen gelten ähnliche Bedingungen wie für ältere Personen. Die Immuntherapie sollte sorgfältig auf die vorhandenen Erkrankungen und Medikamente abgestimmt werden. Insbesondere bei Asthmatikern muss geprüft werden, ob die Behandlung durchgeführt werden kann oder ob das Risiko zu hoch ist. Zudem sollte auf die beschleunigte Therapie verzichtet werden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.

Art der Allergie abhängig vom Alter

Während Kinder und Jugendliche primär Immuntherapien gegen Gräser und Pollen durchlaufen, lassen sich Personen über 70 Jahren häufiger gegen Insektenstiche immunisieren (Quelle: Deutsches Ärzteblatt).

Häufige Fragen

  • Bei welchem Arzt kann ich eine Hyposensibilisierung durchführen lassen?

    Grundsätzlich kann die Therapie von jedem Arzt angeboten werden.
    Spezialisierte Experten auf diesem Gebiet sind:

    • Allergologen (Fachärzte für Allergologie)
    • Pneumologen (Lungenärzte)
    • Dermatologen (Hautärzte)
    • HNO-Ärzte (bei entsprechender Qualifikation)

    Auch qualifizierte Haus- und Kinderärzte mit spezifischer Zusatzausbildung können die Behandlung durchführen. Entscheidend ist die Erfahrung des behandelnden Arztes mit Allergietherapien und die regelmäßige Durchführung von Hyposensibilisierungen in der Praxis.

  • Welche Nebenwirkungen können auftreten?

    Die Hyposensibilisierung ist generell gut verträglich. Zu Beginn der Therapie können jedoch lokale Beschwerden auftreten, beispielsweise Schwellungen an der Einstichstelle bei der SCIT oder Juckreiz im Mundraum bei der SLIT. Zudem sind bei den beschleunigten Behandlungsformen Nebenwirkungen wahrscheinlicher, da das Immunsystem stärker und intensiver belastet wird.

  • Wann sollte eine Hyposensibilisierung abgebrochen werden?

    Grundsätzlich lohnt es sich, eine Hyposensibilisierung vollständig durchzuführen, da die Erfolgsaussichten sehr groß sind. Wenn es jedoch vermehrt zu Nebenwirkungen kommt oder eine Schwangerschaft eintritt, kann ein Abbruch der Therapie sinnvoll sein. Die Entscheidung liegt im Ermessen des Patienten und des Arztes.

  • Darf man während der Hyposensibilisierung Medikamente einnehmen?

    Während der Behandlung können Sie in der Regel Ihre gewohnten Asthma- und Allergiemedikamente einnehmen, da sie die Therapie nicht beeinflussen. Insbesondere zu Beginn der Hyposensibilisierung kann es sogar notwendig sein, da noch keine Toleranz gegenüber dem Allergen aufgebaut wurde. Die Einnahme neuer Medikamente sollten Sie immer mit Ihrem Arzt besprechen.

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