Nicht nur Privatpersonen versuchen ihr Geld möglichst gewinnbringend anzulegen. Auch Banken wollen ihr Geld vermehren. Mit der Absenkung des Leitzinses auf teils 0 Prozent der Europäischen Zentralbank (EZB) war dies für die Kreditinstitute lange Zeit jedoch nicht möglich. Die Kreditzinsen lagen in dieser Zeit auf dem Tiefpunkt.
Acht Jahre verlangte die EZB einen negativen Zins auf Einlagen, die Banken bei ihr deponieren wollten. Dieser Einlagenzins lag z. B. im September 2019 bei - 0,5 Prozent. Aus diesem Grund erhoben viele Banken auf Guthaben ihrer Kunden ebenso Strafzinsen und versuchten ihre Kunden zudem zum Abschluss anderer Anlageprodukte, etwa Wertpapiere, Anleihen oder Fonds, zu bewegen.
Seit 2022 sind Negativzinsen bei fast allen Kreditinstituten passé und die Kapitalmarktzinsen wieder deutlich gestiegen. Es gibt sie also wieder, die positiven Zinsen für Tagesgeld und Festgeld. Im Geldanlage Vergleich finden Sparer viele Angebote für unterschiedliche Laufzeiten.
In der Negativzins-Ära lehnten Banken teilweise sogar die Neueröffnung von Tagesgeldkonten komplett ab. Für Bestandskunden galten dann gewisse Freibeträge, bis zu dem sie keine Negativzinsen berechneten. Diese Freigrenze lag dann zum Beispiel bei 50.000 Euro Guthaben.
Berechnung in zwei Schritten | |
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Schritt 1: | 100.000 Euro / 100 * 0,5 = 500 Euro im Jahr |
Schritt 2: | 500 Euro / 12 Monate = 41,67 Euro pro Monat |
Die Negativzins-Zeiten nahmen 2022 ein Ende, die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte die Zinsen allein von Juli 2022 bis September 2023 zehnmal in Folge. Parallel entwickelte sich zunächst eine ungewöhnlich hohe Inflation in Deutschland. Im August 2023 betrug sie 6,1 Prozent. Dann sank sie stetig wieder und lag im Oktober 2024 bei 2,0 Prozent.
Inflation bezeichnet den parallelen Preisanstieg für viele wichtige Konsumgüter und Dienstleistungen. Das betrifft unter anderem Nahrungsmittel und Energiekosten. Mit demselben Geldbetrag erhalten Käufer nun weniger Waren als noch vor einem Jahr, das Geld hat weniger Kaufkraft. Normalerweise bewegt sich die Inflation um zwei Prozent. Ist sie deutlich darüber, verliert Erspartes, das nicht sinnvoll angelegt wird, besonders schnell an Wert.
Mit der Leitzinserhöhung durch die EZB stiegen auch die Sparzinsen; Festgeld- und Tagesgeldanlagen lohnen sich wieder. Wer sein Geld unverzinst auf dem Girokonto lässt, liefert es der hohen Inflation aus und damit einem ungebremsten Wertverlust. Selbst wenn die Zinsen bei Geldanlagen niedriger sind als die Inflationsrate, arbeiten sie dem Verlust entgegen. Sind sie jedoch, wie im unten aufgeführten Beispiel, höher als die Inflationsrate, können sie den Wertverlust mindestens ausgleichen.
Beispielrechnung: Inflationsauswirkungen mit und ohne Geldanlage | ||
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Girokonto mit 0 % eff. p. a. | Festgeld mit 3,15* % eff. p. a. | |
Geldbetrag | 1.000 € | 1.000 € |
Inflationsrate 2,0 % | -19,61 € | -19,61 € |
Zinsertrag auf den Betrag | 0 € | 32 € |
Wert nach einem Jahr | 980,39 € | 1012,39 € |
Mit risikoreichen Anlagen wie Aktien lässt sich theoretisch eine höhere Rendite erzielen. Hierzu gehört eine gute Kenntnis des Aktienmarkts und ein starkes Nervenkostüm, denn sie unterliegen einem schwankenden Markt und bieten keine Zinsgarantie. Im schlimmsten Fall ist das investierte Geld weg. Tagesgeld und Festgeld sind sichere Anlagen. Geldbeträge sind in Deutschland durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu 100.000 Euro pro Bank und Kunde geschützt. Auch die meisten ausländischen Banken bieten diesen Schutz, einige gehen freiwillig darüber hinaus. Im CHECK24-Geldanlagevergleich sehen Sie die Einlagensicherung auf den ersten Blick. Beim Festgeld wird immer ein vereinbarter Zinssatz für einen festen Zeitraum garantiert. Beim Tagesgeld ist der Zins zwar variabel, aber auch hier bieten Banken oft eine Zinsgarantie über mehrere Monate an.
Als die Europäische Zentralbank den Leitzins von Null auf 0,5 Prozent anhob, war die Endzeit von Negativzinsen im Juli 2022 eingeläutet. Die deutsche Tochter der niederländischen ING kündigte als erste Direktbank an, zum 1. Juli die Freibeträge von 50.000 Euro auf 500.000 Euro pro Konto zu erhöhen. Zum 1. August 2022 entfiel dann auch diese Grenze und das Verwahrentgelt für Giro- und Extra-Konten wurde auf 0 Prozent gesetzt. Damit setzte die Direktbank schon frühzeitig ein Zeichen, dem auch die meisten anderen Banken mit der Abschaffung des Verwahrentgelts folgten.
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