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EU-Kommission: Versicherungsmakler sollen Provisionen offenlegen

München, 8.5.2012 | 12:14 | tei

EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier will Versicherungsmakler zwingen, künftig vor Vertragsschluss ihre Provisionen offenzulegen. Die Vermittler sollen unter anderem angeben, für welches Unternehmen sie arbeiten und wie hoch ihre Vermittlungsgebühr ausfällt. Das berichtet die Financial Times Deutschland unter Berufung auf einen bislang unveröffentlichten Entwurf zur Überarbeitung der EU-Finanzvermittlerrichtlinie IMD.

EU-Binnenmarktkommissar Barnier will Versicherungsmakler zu mehr Transparenz zwingen. Foto: EU-Kommission.EU-Binnenmarktkommissar Barnier will Versicherungsmakler zu mehr Transparenz zwingen. Foto: EU-Kommission.
Die Bekanntgabe der Provisionen sei notwendig, um die Interessenkonflikte zwischen Verkäufer und Kunde abzuschwächen, heißt es in dem Papier. Verbraucher sollen so vor dem Abschluss von Policen geschützt werden, die ihnen von provisionsgetriebenen Maklern aufgedrängt wurden. Zudem sollen die Regelungen für die Vermittlung von Versicherungen innerhalb der EU stärker vereinheitlicht werden. Der Entwurf muss allerdings noch innerhalb der Kommission abgestimmt werden. Letztlich entscheiden das EU-Parlament und die Mitgliedsstaaten über die Umsetzung des Vorschlags.

Zunächst soll die angepasste Richtlinie nur beim Abschluss von Lebensversicherungen gelten - hier fließen in der Regel die höchsten Provisionen. Bei anderen Produkten - wie etwa der privaten Krankenversicherung - müssen die Vermittler während einer dreijährigen Übergangsfrist die Zahlen nur auf Anfrage offenlegen. Danach sieht der Entwurf eine generelle Transparenzpflicht bei allen Versicherungsprodukten vor.

In der Versicherungsbranche regt sich Widerspruch gegen die Novellierung: So beklagt der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute, die Unternehmen würden gezwungen, die Einnahmen von Vertrieblern offenzulegen. Auch der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft lehnt den Vorstoß ab: Die Offenlegung der Provisionen helfe Kunden nicht bei dem Vergleich der Produkte, da unterschiedliche Vertriebswege auch unterschiedlich vergütet würden, sagte Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung. Aufatmen kann die Branche immerhin in einem Punkt: Ursprünglich hatte die EU-Kommission sogar ein generelles Provisionsverbot ins Auge gefasst - dies ist nun jetzt vom Tisch.

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