Sie wollen eine Internetverbindung mit Bandbreiten von mehr als 1.000 MBit/s? Glasfaser macht’s möglich! Doch: Nicht jeder Anschluss liefert solche Gigabit-Geschwindigkeiten. Erfahren Sie, wie sich FTTH, FTTB und FTTC unterscheiden und woran Sie einen echten Glasfaseranschluss erkennen.
Bei Glasfaser gibt es verschiedene Anschlussvarianten: FTTH, FTTB und FTTC. Alle drei Varianten nutzen Glasfaserkabel; sie unterscheiden sich allerdings durch die Endpunkte der Glasfaserleitung.
Bei FTTH, dem „echten Glasfaseranschluss“, wird die Glasfaserleitung direkt bis in die Wohnung verlegt und endet erst an der Anschlussdose. Die gesamte Strecke vom Verteiler bis zu Ihrem Anschluss besteht also aus Glasfaser.
Bei FTTB reicht die Glasfaserleitung bis in den Keller des Gebäudes. Sie endet am sogenannten „Hausübergabepunkt“. Von dort aus geht es weiter über die bestehenden Kupferleitungen.
Je länger das Kupferkabel ist, desto langsamer wird die Verbindung. Ist es kurz genug (unter 250 Meter), kommt ein sogenannter G.fast-Anschluss in Frage, bei dem Daten mit Gigabit-Geschwindigkeit über das Kupferkabel übertragen werden.
Bei FTTC wird die Glasfaserleitung bis zu einem Verteilerkasten am Straßenrand (Curb) oder in der Nähe des Hauses verlegt. Von dort aus kommen Kupferkabel zum Einsatz.
Oft wird FTTC für Supervectoring eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des VDSL2-Standards, der die maximale Bandbreite von DSL-Anschlüssen erhöht.
Ob Sie einen echten FTTH-Glasfaseranschluss haben, können Sie ganz einfach durch einen Blick auf Ihre Anschlussdose herausfinden (sie befindet sich an einem zentralen Ort in der Wohnung).
Für einen FTTH-Glasfaseranschluss wird eine spezielle Glasfaserdose verwendet, die sich optisch deutlich von der Telefondose und der Multimediadose für Kabel-Internet unterscheidet. Haben Sie eine solche LWL-Anschlussdose, handelt es sich bei Ihrem Anschluss um einen FTTH-Glasfaseranschluss.
Wenn Sie eine DSL- oder Kabeldose haben, dann wird ein Teil Ihrer Verbindung durch Kupferkabel realisiert. Bei Ihrem Glasfaseranschluss handelt es sich um einen FTTB- oder FTTC-Anschluss.
Die monatlichen Kosten für einen Glasfaseranschluss sind (je nach gewähltem Glasfaser-Tarif) meist überschaubar.
Was allerdings teuer sein kann, ist der Hausanschluss an das Glasfasernetz. Dieser kann bis zu 1.000 € kosten.
Allerdings ist dieser Hausanschluss kostenlos, wenn Sie den Vertrag rechtzeitig buchen. Bei Vorvermarktungstarifen erlässt Ihnen der Anbieter die Kosten für den Hausanschluss.
Im CHECK24 Internet-Vergleich finden Sie solche Tarife. Es lohnt sich, regelmäßig die Glasfaser-Verfügbarkeit zu prüfen. Städte, in den der Ausbau auf Hochtouren läuft, sind zum Beispiel Frankfurt, Bremen, Essen oder Dortmund.
Ein Glasfaseranschluss erfordert spezielle Hardware, um die Highspeed-Verbindung nutzen zu können. Bei einem echten Glasfaseranschluss haben Sie die Wahl, ob Sie:
Mehr dazu und welche Modelle wir empfehlen, erfahren Sie in unserem Ratgeber zum Thema Glasfaser-Router.
Für einen echten Glasfaser-Hausanschluss muss die Glasfaserleitung bis in die Wohnung geführt werden. Für die Verlegung von Glasfaser im Haus gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Leerrohre oder Kabelkanäle. In einigen Fällen müssen sich die Eigentümer selbst um diese Leitungswege kümmern, viele Provider bieten aber einen entsprechenden Service an.
Grob gesagt beginnt der Weg des Glasfaserkabels innerhalb des Hauses am Hausübergabepunkt und endet am Router:
1. Hausübergabepunkt
Am Hausübergabepunkt (HÜP), auch Anschlusspunkt Linientechnik (APL) genannt, geht das Außenkabel des Glasfasernetzes in Ihr Haus über. Der Punkt befindet sich in einem Radius von 3 Metern um das Loch, durch das das Glasfaserkabel ins Haus gelangt. In der Regel ist das im Keller.
2. Glasfaser-Teilnehmeranschluss
Über die Glasfaserleitung im Haus gelangt das Signal vom Hausübergabepunkt bis zum Teilnehmeranschluss (Glasfaserdose). Den Ort dafür stimmen Sie mit dem Netzbetreiber ab. Am besten ist eine zentrale Stelle, damit das Signal des Routers gleichmäßig verteilt wird.
3. Glasfaser-Router
Der Router bildet den Endpunkt des Hausanschlusses und ermöglicht Ihren Endgeräten den Zugang zum Internet. Für einen optimalen Empfang sollte er zentral platziert sein.
Mehr über die richtige Positionierung Ihres Routers sowie weitere Tipps, mit denen Sie Ihr WLAN verstärken können, finden Sie hier.
Bei der sogenannten Inhouse-Verkabelung werden die Glasfaserleitungen durch die Wände vom Keller (HÜP) zu den jeweiligen Wohnungen gelegt. Eigentümer müssen davor lediglich den Kabelweg vorbereiten – also zum Beispiel Löcher in die Wände bohren.
Bei kleineren Häusern (Kabellänge von rund 20 Metern) übernimmt der Glasfaser-Anbieter oft die Verkabelung. In Mehrfamilienhäusern ist der Eigentümer dafür zuständig – er trägt auch die Kosten dafür, kann diese allerdings auf die Mieter umlegen.
Die monatlichen Kosten für einen Glasfaseranschluss sind zwar höher als bei anderen Internetanschlüssen, aber trotzdem überschaubar. Teuer ist ein komplett neuer Hausanschluss.
Als Eigentümer sollten Sie unbedingt Glasfaser bestellen, sobald der Glasfaser-Ausbau bei Ihnen stattfindet. Bei einem solchen Vorvertrag erlassen Ihnen viele Anbieter die Kosten für den Anschluss komplett. Wenn Sie Glasfaser nachträglich bis ins Haus verlegen lassen wollen, kostet das oft bis zu 1.000 €.
Mieter
Auch als Mieter können Sie einen Glasfaseranschluss bei einem Glasfaser-Anbieter beantragen. Für den Ausbau wird allerdings das Einverständnis des Eigentümers benötigt. Ihr Glasfaser-Anbieter holt diesen sogenannten Gestattungsvertrag meist direkt beim Eigentümer ein.
Die Kosten für den Ausbau trägt der Eigentümer – er kann diese jedoch auf die Mieter umlegen.
Vermieter und Hausbesitzer
Als Vermieter und Hausbesitzer können Sie entscheiden, ob Sie dem Glasfaserausbau in Ihrem Gebäude oder auf Ihrem Grundstück zustimmen. Entscheiden Sie sich dafür, müssen Sie die anfallenden Kosten tragen – Sie können diese auch auf die Haushalte umlegen.