- Startseite »
- DSL & Handy »
- News »
- Freiheit für Kabelnetzkunden: Routerfreiheit kaum genutzt
München, awa
Seit einem Jahr ermöglicht ein neues Gesetz den Internetkunden die Routerauswahl. Von dieser Routerfreiheit machen allerdings nur sehr wenige Internet-Kunden Gebrauch, wie Golem berichtet. Bislang profitierte davon nur ein einziger Hersteller. Provider dürfen ihren Kunden keine Geräte mehr vorschreiben. Ganz einfach wird die Umstellung bei Kabelnetzbetreibern nicht mehr sein.
Die Abschaffung des Routerzwangs lässt sich als eindeutiger Erfolg bezeichnen, zumindest aus der Sicht der großen Koaliton: SPD und Union haben sich trotz starkem Widerstand von Kabelnetzbetreibern nicht abbringen lassen, die Routerfreiheit in den Koalitionsvertrag aufzunehmen. Seit einem Jahr müssen Anbieter ihren Kunden alle Zugangsdaten unaufgefordert zur Verfügung stellen. Kunden haben seither die Freiheit, ein Endgerät ihrer Wahl oder einen Router ihres Providers zu erhalten.
Jedoch haben nur sehr wenige von dieser Freiheit Gebrauch gemacht. Den drei großen Kabelnetzbetreibern Vodafone Kabel Deutschland, Unitymedia und Tele Columbus zufolge, liegt der Anteil von Kunden mit einem eigenen Kabelmodem bei nur etwa einem Prozent und weniger.
Von der Routerfreiheit profitierte bislang nur der Fritzbox-Hersteller AVM: So können Verbraucher, die Internet übers Kabelnetz beziehen zurzeit zwischen drei Fritzboxen wählen: Fritzbox 6430, 6490 und 6590. Der angekündigte TP-Link-Router Archer CR700v ist immer noch nicht auf dem Markt. Hersteller Netgear sagt, dass es nicht geplant sei, ein Kabelmodem oder einen Kabelrouter auf den deutschen Markt zu bringen.
WLAN-Verbindungen werden immer schneller. WiFi 6 ist erst wenige Monate alt und schon steht mit WiFi 6E der nächste, noch schnellere Standard in den Startlöchern. Passende WLAN-Router haben Netgear und Asus vorgestellt.
Im kommenden Jahr soll der Breitbandausbau rasant voranschreiten. Das sagte der Präsident des Bundesverbandes Breitbandkommunikation auf der Fiberweek 2020. Deutschland könnte eine 'Glasfaserexplosion' bevorstehen.
Die Deutsche Telekom und o2 haben heute bekannt gegeben, dass sie ihre Festnetz-Kooperation ausweiten. So erhält die Telefónica Marke ab Frühjahr 2021 Zugriff auf Glasfaser-Anschlüsse der Telekom haben und kann damit eigene FTTH-Tarife vermarkten. Die Kooperation muss noch von der Bundesnetzagentur genehmigt werden.
Der Branchenverband VATM hat seine 22. Marktanalyse des Telekommunikationsmarkts in Deutschland vorgestellt und zieht eine verhaltene, positive Bilanz für das Corona-Jahr 2020. Besonders der Ausbau von Gigabit-Anschlüssen gehe mit großen Schritten voran.
Mit MagentaEins Plus bietet die Deutsche Telekom den ersten Internet-Tarif an, der sowohl Festnetz als auch Mobilfunk betrifft. Der Kombitarif bietet unbegrenztes Datenvolumen und auch bei der Tariflaufzeit beschreitet das Unternehmen aus Bonn neue Wege.