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Kann ich die Unfallversicherung von der Steuer absetzen?

Die Beiträge zu einer privaten Unfallversicherung kann man als berufliche oder private Ausgaben von der Einkommenssteuer absetzen. Wir erklären, unter welchen Voraussetzungen das funktioniert und wann Steuern auf Leistungen der Unfallversicherung anfallen.

Eine private Unfallversicherung schützt bei Unfällen im Beruf und in der Frei­zeit. Die Beiträge, die ein berufliches Risiko abdecken, lassen sich grund­sätzlich als Werbungs- oder Betriebskosten von der Steuer absetzen. Die Bei­träge, die auf das private Risiko ent­fallen, können Sie als private Auf­wendungen bei den Sonderausgaben geltend machen – häufig aller­dings nur theoretisch.

Wann Sie die Unfallversicherung steuerlich absetzen können:

  • Sie haben ein steuerpflichtiges Einkommen erzielt.
  • Sie haben mehr als 1.000 € Werbungskosten (Arbeitnehmer) oder
  • Ihr Höchstbetrag für Vorsorgeaufwendungen ist noch nicht ausgeschöpft.

Als Werbungskosten oder Betriebs­ausgaben absetzen (berufliches Risiko)

Arbeitnehmer können den Teil der Beiträge, der ein berufliches Risiko abdeckt, als Werbungskosten steuerlich absetzen. Unter diese Kosten fallen alle Ausgaben, die Arbeitnehmer haben, um ihr Einkommen zu sichern. Dazu zählen etwa auch Ausgaben für Fahrten zur Arbeit sowie für Fachliteratur, Weiterbildungen oder spezielle Arbeitskleidung.

Selbstständige können die Beiträge als Betriebsausgaben (Betriebskosten) von der Steuer absetzen.

Sie müssen dazu in der Steuererklärung angeben, welcher Anteil der Beiträge auf das berufliche Risiko entfällt. Können Sie dies nicht genau ermitteln, akzeptiert das Finanzamt in der Regel einen beruflichen Anteil von 50 Prozent der Beiträge.

Sonderfall Berufsunfallversicherung

Eine Berufsunfallversicherung sichert ausschließlich berufliche Unfälle ab. Haben Sie eine solche Versicherung abgeschlossen, können Sie die gesamten Beiträge als Werbungskosten oder Betriebsausgaben angeben.

Kostet die Unfallversicherung zum Beispiel 120 Euro im Jahr, könnten Sie 60 Euro als Werbungskosten eintragen. Die anderen 60 Euro würden dem privaten Bereich zugerechnet und können – theoretisch – als Sonderausgaben geltend gemacht werden.

Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro pro Jahr

Das Das Finanzamt setzt automatisch eine Werbungskostenpauschale von 1.000 Euro an. Erst wenn alle Werbungskosten (z.B. für die Fahrt zur Arbeit oder für Fachbücher) diesen Betrag übersteigen, wirken sich die Angaben praktisch aus. Liegen Ihre Werbungskosten als Arbeitnehmer darunter, haben die Beiträge zur Unfallversicherung keinen steuerlichen Effekt.

Als Sonderausgaben absetzen (privates Risiko)

Mountainbiker auf einem Trail in den BergenDen Anteil der Beiträge, der auf das private Risiko entfällt, können Sie in der Steuer­erklärung theoretisch als Sonder­ausgaben steuerlich absetzen. Dies sind private Ausgaben, die der Staat aber trotzdem steuerlich begünstigt. Beiträge zu einer privaten Unfallversicherung zählen hierbei als sonstige Vorsorgeaufwendungen zu diesen Sonderausgaben. Daneben akzeptiert das Finanzamt etwa noch Spenden, Beiträge zu einer Riester-Rente oder Kinderbetreuungskosten als Sonderausgaben.

Praktisch haben die Beiträge zu einer Unfallversicherung hier jedoch häufig keine Auswirkung.

Höchstbetrag meist schon ausgeschöpft

Denn die sonstigen Vorsorgeaufwendungen sind – anders als Werbungskosten – auf einen Höchstbetrag begrenzt, der meist schon durch die jährlichen Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung erreicht ist.

Hierbei gilt für Arbeitnehmer, Beamte und Rentner ein Höchstbetrag von 1.900 Euro pro Jahr. Bei Selbstständigen und Freiberuflern, die keinen Arbeitgeber haben und für ihre Krankenversicherung selbst aufkommen müssen, liegt der maximale Betrag mit 2.800 Euro etwas höher.

Ist der Höchstbetrag bereits erreicht, wirken sich die Beiträge zur privaten Unfallversicherung steuerlich nicht mehr aus.

Arbeitnehmer können gesetzliche Unfallversicherung nicht absetzen

Die  Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung übernimmt Ihr Arbeitgeber. Sie haben daher keine Ausgaben, die Sie steuerlich absetzen könnten. Lediglich Selbstständige können ihre Zahlungen an die Berufsgenossen­schaft als Betriebsausgaben geltend machen.

Wo trage ich die Beiträge in der Steuererklärung ein?

Soll die Unfallversicherung beruflich abgesetzt werden, geben Arbeitnehmer die Beiträge in der Steuererklärung als weitere Werbungskosten in der Anlage N (Zeile 46–48) an. Selbstständige verbuchen sie bei den Betriebsausgaben, wodurch ihr steuerpflichtiger Gewinn sinkt. Hierzu können sie die Beiträge in der Anlage EÜR (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) angeben.

Soll der private Anteil des Unfallschutzes als Sonderausgaben geltend gemacht werden, müssen Sie diesen Teil der Beiträge in der Anlage Vorsorgeaufwand (Zeile 48) der Steuererklärung eintragen.

Übersicht: Unfallversicherung steuerlich absetzen

  Beruf­liches Risiko Privates Risiko
Ab­setzen als Werbungs­kosten
(Arbeit­nehmer, Beamte)
Betriebs­ausgaben (Selbst­ständige)
Sonder­ausgaben
(sonstige Vorsorge­aufwen­dungen)
Beschrän­kungen Werbungs­kosten:
Mindest­pauschale von 1.000 €
Maximal 1.900 € inklusive Kranken­versicherung
(2.800 € für Selbst­ständige)
Wo ein­tragen? Anlage N (Zeile 46–48)
EÜR (Selbst­ständige)
Anlage Vorsorge­aufwand (Zeile 48)

Fallen auf die Versicherungsbeiträge Steuern an?

Auf die Beiträge zu einer privaten Unfallversicherung fällt Versicherungssteuer an. Der Steuersatz liegt laut dem Versicherungssteuergesetz bei 19 Prozent. Für eine Unfallversicherung mit Prämienrückgewähr, bei der am Ende der Laufzeit ein Teil der Beiträge verzinst ausgezahlt wird, liegt der Steuersatz bei 3,8 Prozent (Stand: 2021).

Die Versicherer führen die Versicherungssteuer direkt ab. Wie hoch die Versicherungssteuer ausfällt, können Sie anhand der Beitragsrechnung überprüfen. Die Steuer ist in den gezahlten Beiträgen enthalten und wird auf der Rechnung gesondert ausgewiesen.

Muss ich auf die Leistung einer Unfallversicherung Steuern zahlen?

Wenn Sie nach einem Unfall die vereinbarte Invaliditätsleistung der Unfallversicherung erhalten, ist diese grundsätzlich steuerfrei.

Die Auszahlung einer Todesfallsumme unterliegt der Erbschaftssteuer. Es sei denn, der Bezugsberechtigte ist auch Versicherungsnehmer des Vertrags. Dann erhält er die Leistung steuerfrei.

Erhalten Sie eine monatliche Unfallrente, so wird die Rente mit dem Ertragsanteil besteuert. Je nach Alter bei Beginn der Rentenzahlung ist damit nur ein bestimmter Anteil steuerpflichtig. Dieser Teil wird mit dem persönlichen Steuersatz belastet. Wer eine lebenslange Unfallrente beispielsweise ab dem 45. Lebensjahr bezieht, muss auf 34 Prozent der Rente Einkommenssteuern zahlen.

Leistungen bei beruflichen Unfällen

Ist der Unfall auf der Arbeit passiert und wurden die Beiträge anteilig als Werbungskosten geltend gemacht, wird die private Rente unter Umständen als steuerpflichtiger Arbeitslohn gewertet. Das gilt auch für eine einmalige Invaliditätsleistung.

Sonderfall: Tarife mit Prämienrückgewähr

Einen   Sonderfall stellen Tarife mit Prämienrückgewähr (Beitrags­rückgewähr) dar. Sie sind ein Kombi-Produkt aus Unfall- und Kapitallebensversicherung, bei welchem ein Teil der Beiträge verzinst am Ende der Laufzeit ausgezahlt wird.

Solche Auszahlungen sind nach dem Alterseinkünftegesetz mit dem persönlichen Steuersatz zu versteuern. Bei älteren Verträgen (vor dem 1. Januar 2005) ist die Auszahlung unter bestimmten Voraussetzungen noch steuerfrei.

Disclaimer
Wir haben die Inhalte mit größtmöglicher Sorgfalt zusammengestellt. Wir übernehmen jedoch keine Gewähr für Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der Informationen. Die Seite dient nur allgemeinen Informationszwecken und ersetzt keine steuerliche Beratung durch eine fachkundige Person, welche die individuellen Umstände berücksichtigt.

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