Damnum
Ein Damnum, oder Disagio, ist die Differenz zwischen dem Nominalbetrag einer Baufinanzierung – also der beantragten Darlehenshöhe – und dem tatsächlich ausgezahlten Nettobetrag der Immobilienfinanzierung. Vor der Aufnahme einer Baufinanzierung mit Damnum sollten Verbraucher jedoch stets bedenken, dass der gesamte, ursprünglich beantragte Kreditbetrag an die Bank zurückgezahlt werden muss – obwohl der Kunde diesen Betrag niemals tatsächlich ausgezahlt bekommt.
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Um seinen Finanzierungsbedarf zu decken, müsste der Verbraucher bei der Aufnahme einer Baufinanzierung mit Damnum daher eine höhere Kreditsumme beantragen oder sein Eigenkapital erhöhen. Da das Damnum die Höhe des Zinssatzes reduziert, zahlt der Kunde bei einem Darlehen mit Abschlag bei gleicher anfänglicher Tilgung daher eine niedrigere monatliche Rate.
Vergibt die Bank eine Baufinanzierung mit Damnum, wird dies in der Regel entweder über den Auszahlungsbetrag kommuniziert oder das Institut gibt den prozentualen Abschlag vom beantragen Darlehensbetrag an. Der Betrag, der dann letztendlich ausgezahlt werden kann, wird auch als Nettodarlehensbetrag bezeichnet. Durch das Damnum sinkt jedoch nicht nur der tatsächlich ausgezahlte Betrag der Baufinanzierung: Aufgrund des Damnums, das als eine Art vorweggenommener Zins gesehen werden kann, ist auch der fällige Sollzins bei einer Immobilienfinanzierung mit Damnum für den Verbraucher niedriger. Grundsätzlich gilt: Je höher das vereinbarte Damnum einer Baufinanzierung ist, desto niedriger ist in der Folge der Sollzins, den der Kreditnehmer während der Laufzeit bezahlen muss. In der Regel akzeptieren Banken ein Damnum / Disagio von maximal 10 Prozent.
Wer jedoch glaubt, durch eine Baufinanzierung mit Damnum günstigere Konditionen von der Bank zu erhalten, erliegt einem Trugschluss: Die Bank verlangt für eine Baufinanzierung mit Damnum zwar einen niedrigeren Sollzins – der effektive Jahreszins, der die Kreditkosten tatsächlich beschreibt, ist bei einer Baufinanzierung mit und ohne Damnum in der Regel jedoch ähnlich hoch. Dies hat den einfachen Grund, dass das Damnum – gleichermaßen wie der Sollzins, mögliche Bearbeitungskosten und weitere Parameter – in die Berechnung des Effektivzinses einfließt. Ferner müssen Darlehensnehmer berücksichtigen, dass der Nettodarlehensbetrag geringer ist und somit entweder eine höhere Kreditsumme aufgenommen oder mehr Eigenkapital eingesetzt werden muss;.
Eine Baufinanzierung mit Damnum lohnt sich eigentlich nur für Darlehensnehmer, die das Disagio steuerlich geltend machen können. Dies sollten Verbraucher grundsätzlich vor Abschluss des Darlehensvertrages mit Ihren Steuerberatern klären.
Hinweis: Trotz gewissenhafter Recherche kann die Richtigkeit und Aktualität der Angaben nicht garantiert werden.