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Anwaltssuche leicht gemacht

Wodurch zeichnet sich ein guter Rechtsanwalt aus? Und wie findet man den passenden Anwalt? Detaillierte Antworten auf diese Fragen sowie nützliche Tipps für den ersten Termin beim Rechtsbeistand finden Sie hier.

Stress mit dem Vermieter, Unstimmigkeiten mit dem Unfallgegner, Ärger mit Handwerkern? In diesen und anderen Situationen erscheint der Gang vor Gericht oft als letzter Ausweg. Da versteht es sich von selbst, dass man die eigenen Rechtsinteressen bestmöglich vertreten wissen will.

Erfahren Sie mehr:

  1. Freie Anwaltswahl
  2. Kennzeichen eines guten Rechtsanwalts
  3. Richtigen Anwalt finden
  4. Tipps zur Vorbereitung auf den Anwaltsbesuch
  5. Tipps für das Gespräch mit dem Anwalt

Freie Anwaltswahl

Bevor Sie mit der Anwaltssuche beginnen, sollten Sie wissen, dass Sie Ihren Rechtsbeistand frei wählen können – das ist sowohl in der Bundesrechtsanwaltsverordnung als auch im Versicherungsvertragsgesetz verankert:

„Jedermann hat im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften das Recht, sich in Rechtsangelegenheiten aller Art durch einen Rechtsanwalt seiner Wahl beraten und vor Gerichten, Schiedsgerichten oder Behörden vertreten zu lassen.” (§3 Bundesrechtsanwaltsverordnung)

Info: „Der Versicherungsnehmer ist berechtigt, zu seiner Vertretung in Gerichts- und Verwaltungsverfahren den Rechtsanwalt, der seine Interessen wahrnehmen soll, aus dem Kreis der Rechtsanwälte, deren Vergütung der Versicherer nach dem Versicherungsvertrag trägt, frei zu wählen. Dies gilt auch, wenn der Versicherungsnehmer Rechtsschutz für die sonstige Wahrnehmung rechtlicher Interessen in Anspruch nehmen kann.” (§125 Versicherungsvertragsgesetz)

Verfügen Sie über eine Rechtsschutzversicherung, kann Ihr Versicherer Ihnen einen Rechtsanwalt empfehlen. Sie sind jedoch nicht an diese Empfehlung gebunden und können nach wie vor den Anwalt Ihres Vertrauens beauftragen – Ihnen entsteht dadurch kein Nachteil bei den vereinbarten Versicherungsleistungen. Manche Rechtsschutzversicher belohnen ihre Kunden allerdings mit Zusatzleistungen, wenn diese sich für den von der Gesellschaft vorgeschlagenen Anwalt entscheiden.

Kennzeichen eines guten Rechtsanwalts

Laut der Bundesrechtsanwaltsverordnung ist ein Rechtsanwalt ein berufener, unabhängiger Vertreter und Berater in allen Rechtsangelegenheiten. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, sollte er die folgenden Kernqualitäten besitzen, die die Bundesrechtsanwaltskammer definiert hat:

  • Unabhängigkeit: Unabhängigkeit bedeutet hier in erster Linie Unabhängigkeit vom Staat. Ein Rechtsanwalt ist heutzutage kein Staatsdiener mehr und somit keinen staatlichen Weisungen unterworfen. Er ist einzig und allein seinen Mandanten verpflichtet
  • Kompetenz: Ein Rechtsanwalt erwirbt in einem mehrjährigen Hochschulstudium und einer anschließenden praktischen Ausbildung die für seinen Beruf erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse. Zudem hat jeder Rechtsanwalt die Pflicht, sich regelmäßig fortzubilden – dies ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.
  • Verschwiegenheit: Ein Rechtsanwalt ist zur Verschwiegenheit verpflichtet – und zwar bezüglich allem, was er im Zusammenhang mit einem Auftrag von seinem Mandanten erfährt. Verstößt der Anwalt gegen diese Pflicht, kann das für ihn strafrechtliche Konsequenzen haben. Deshalb garantiert das Gesetz dem Rechtsanwalt auch das Recht, sich vor Gericht und bei Behörden auf seine Schweigepflicht zu berufen. Daher können auch Unterlagen, deren Inhalt das Schweigerecht umfassen, nicht beschlagnahmt werden.
  • Loyalität: Ein Rechtsanwalt vertritt die Interessen seines Mandanten. Insofern ist es seine Aufgabe, im Rahmen von Recht und Gesetz alles zu unternehmen, was der Wahrung dieser Interessen dient. Dazu gehört auch, dass der Rechtsanwalt dazu verpflichtet ist, Aufträge abzulehnen, die zu einem Interessenskonflikt führen können. Zudem muss er mit den ihm anvertrauten Geldern sorgfältig umgehen. Verstöße gegen diese Pflicht können berufsrechtlich und unter Umständen auch strafrechtlich geahndet werden.

Neben diesen Mindestanforderungen an einen Rechtsbeistand können weitere Faktoren Aufschluss über die Qualifikationen und Kenntnisse von Anwälten geben. Dazu zählen beispielsweise:

  • Publikationen: Viele Kanzleien geben auf ihrem Internetauftritt an, welche Beiträge in juristischen Fachzeitschriften und -büchern ihre Anwälte bereits veröffentlicht haben.
  • Referenzen: Einige Kanzleien führen auf ihren Internetauftritten auch zufriedene Mandanten – zum Beispiel Firmen – als Referenzen auf.
  • Lage: Des Weiteren kann die Lage der Kanzlei etwas über deren Erfolg aussagen. Ist sie beispielsweise auf einer Hauptstraße in einem besseren Viertel angesiedelt, legt das nahe, dass es der Kanzlei gut geht und sie schon einige Erfolge verzeichnen konnte.

Demgegenüber sollten Sie vorsichtig sein, wenn:

  • Sie eine Kanzlei tagelang nicht telefonisch erreichen können oder Sie zwar auf einen Anrufbeantworter sprechen, aber der erbetene Rückruf längere Zeit ausbleibt
  • die Kanzlei ungepflegt wirkt, das Personal unfreundlich ist und sich der Anwalt keine Zeit für eine gründliche Besprechung Ihres Anliegens nimmt; dann wäre es wenig verwunderlich, wenn ein dennoch übertragener Fall mit wenig Engagement bearbeitet wird

Wissenswert: Ob Sie am besten einen einzelnen Anwalt, eine kleine oder eine große Kanzlei beauftragen, lässt sich nicht pauschal sagen. Bei Einzelanwälten und kleinen Kanzleien werden Mandanten mitunter persönlicher und besser betreut. Dagegen können gute große Kanzleien bisweilen auf mehr einschlägige Erfahrungen und spezielles Know-how zurückgreifen.

Richtigen Anwalt finden

Anwalt findenWenn Sie sich entschieden haben, den Gang vor Gericht anzutreten, fehlt nur noch der passende Rechtsanwalt als Unterstützung. Bei der Wahl des richtigen Rechtsbeistands berät Sie Ihre Rechtsschutzversicherung gern. Auch persönliche Empfehlungen aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis können hilfreich sein.

Alternativ können Sie auch die Mitgliederverzeichnisse der Bundesrechtsanwaltskammer im Internet nutzen. Die Bundesrechtsanwaltskammer besteht aus der Rechtsanwaltskammer beim Bundesgerichtshof und 27 regionalen Rechtsanwaltskammern.

Auf den Internetauftritten der einzelnen Kammern können Sie mithilfe von Suchformularen gezielt nach Anwälten in Ihrer Region suchen. Besondere Anforderungen an den Rechtsbeistand – zum Beispiel Fachanwalt, Pflichtverteidiger oder Opferanwalt – können Sie anhand der Suchfunktion ebenfalls berücksichtigen.

Wichtig ist auch die Angabe, auf welches Fachgebiet der Anwalt spezialisiert sein sollte.

Die Rechtsgebiete im Überblick:

  • Agrarrecht
  • Arbeitsrecht
  • Bank- und Kapitalmarktrecht
  • Bau- und Architektenrecht
  • Erbrecht
  • Familienrecht
  • Gewerberecht
  • Grundstücksrecht
  • Handels- und Gesellschaftsrecht
  • Informationstechnologierecht
  • Insolvenzrecht
  • Medizinrecht
  • Mietrecht
  • Sozialrecht
  • Steuerrecht
  • Strafrecht
  • Urheber- und Medienrecht
  • Verkehrsrecht
  • Versicherungsrecht
  • Vertragsrecht
  • Verwaltungsrecht

Tipp: Wenn Sie herausfinden möchten, ob jemand tatsächlich als Rechtsanwalt in Deutschland zugelassen ist, hilft Ihnen das Bundesweite Amtliche Anwaltsverzeichnis auf der Internetseite der Bundesrechtsanwaltskammer weiter. Hierfür geben Sie einfach Name, Anschrift und regionale Rechtsanwaltskammer der betreffenden Person an und erfahren, ob diese in der Datenbank der zugelassenen Rechtsanwälte vermerkt ist. Verzeichnet sind auch ausländische Rechtsanwälte, die nach der Bundesrechtsanwaltsverordnung befugt sind, sich in der Bundesrepublik niederzulassen.

Tipps zur Vorbereitung auf den Anwaltsbesuch

Vorbereitung auf den AnwaltsbesuchHaben Sie den passenden Anwalt für Ihr Anliegen gefunden, sollten Sie für einen reibungslosen weiteren Ablauf am besten wie folgt vorgehen:

  1. Nicht zu lange warten: Bei Konflikten sollten Sie grundsätzlich zeitnah handeln und nicht zu lange zögern. Denn ansonsten sind möglicherweise die Fristen für eine Reaktion abgelaufen – gerade bei Auseinandersetzungen mit Arbeitgebern und Behörden kann dies der Fall sein. Ist die Frist abgelaufen, ist es für Ihren Anwalt schwer möglich, noch etwas für Sie zu tun.
  2. Termin vereinbaren: Bei Ihrem ersten Anruf in der Kanzlei Ihrer Wahl sollten Sie zunächst kurz Ihr Anliegen schildern. So kann der Anwalt beziehungsweise sein Mitarbeiter Ihnen sagen, ob Sie bei dieser Kanzlei an der richtigen Adresse sind.
  3. Fakten sammeln: Haben Sie einen Termin beim Rechtsanwalt Ihres Vertrauens vereinbart, sollten Sie vorab in Stichpunkten festhalten, worum es bei Ihrem Anliegen geht. So stellen Sie sicher, dass Sie beim Gespräch mit dem Anwalt nichts vergessen.
  4. Dokumente zusammentragen: Zudem sollten Sie alle für die Angelegenheit relevanten Dokumente sammeln, zum Beispiel Verträge, Briefe oder Gesprächsnotizen. Dazu schreiben Sie am besten auf, wann Sie diese erhalten oder abgeschickt haben. Die Briefumschläge sollten Sie ebenfalls mitnehmen, da das Datum des Poststempels unter Umständen von Bedeutung sein kann. Im Zweifelsfall sollten Sie besser zu viele als zu wenige Dokumente zum Beratungsgespräch mitnehmen. Ihr Anwalt entscheidet dann, welche davon wichtig sind.
  5. Ziel festlegen: Bereits vor dem Termin in der Kanzlei sollten Sie sich überlegen, was Sie erreichen möchten. Ist es Ihnen wichtig, möglichst schnell eine Einigung zu erzielen? Oder möchten Sie Ihren Konfliktpartner vor Gericht bringen?
  6. Persönliche Daten bereithalten: Ihr Rechtsanwalt benötigt Ihre Adresse, Telefonnummer und Kontodaten. Soweit vorhanden, sollten Sie ihm auch die Adresse Ihres Konfliktgegners mitteilen.

Wichtige Fragen zur Vorbereitung auf das Anwaltsgespräch sind:

  • Was ist passiert und wann?
  • Was war der Auslöser?
  • Wer war beteiligt?
  • Gibt es Personen, die das Geschehene bezeugen können? Das können etwa Passanten bei einem Autounfall sein oder Personen, die bei einem Streitgespräch mit Ihrem Gegner im Rechtsstreit dabei waren. Erstellen Sie in diesem Fall am besten eine Liste mit Namen und Adressen für den Rechtsanwalt.

Tipp: Falls Sie eine Rechtsschutzversicherung haben, sollten Sie den Namen des Versicherers, Ihre Mitgliedsnummer sowie, falls vorhanden, die Allgemeinen Bedingungen Ihrer Versicherung parat haben.

Tipps für das Gespräch mit dem Anwalt

  • Begrüßung des AnwaltsAuch wenn Sie noch so gut vorbereitet den Termin beim Rechtsanwalt wahrnehmen, können Unklarheiten auftreten. Daher sollten Sie die folgenden Tipps beherzigen:
  • Informieren Sie Ihren Rechtsanwalt ehrlich und ausführlich über alles, was für Ihren Fall relevant ist. Nur eine gute Zusammenarbeit kann zum Erfolg führen.
  • Fragen Sie nach den Kosten. Es ist Ihr gutes Recht, genau zu wissen, wie viel Ihr Rechtsanwalt kostet.
  • Juristische Begriffe sind für Laien oft schwer zu verstehen. Fragen Sie daher nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben.
  • Nicht vergessen: Auch wenn Sie einen Rechtsanwalt beauftragt haben, ist es immer noch Ihr Fall. Deshalb können und sollten Sie sich von Ihrem Anwalt über alle Schritte auf dem Laufenden halten lassen.
  • Sind Sie mit der Leistung Ihres Anwalts nicht vollends zufrieden, sollten Sie auch dies offen ansprechen. Denn guten Service dürfen Sie erwarten!

Tipp: Sorgen Sie am besten frühzeitig mit einer leistungsstarken Rechtsschutzversicherung für den Fall der Fälle vor. Wichtig: Der Versicherungsschutz greift nur bei Konflikten, die bei Vertragsabschluss noch nicht vorhanden sind. Informieren Sie sich außerdem gerne über die Möglichkeit der außergerichtlichen Streitschlichtung in unserem Ratgeber zum Thema Mediation.

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