EZB-Umfrage: Euro-Unternehmen erhalten leichter Kredite

Aus dem Bericht der EZB geht zudem hervor, dass Firmen in der Euro-Zone im ersten Quartal 2015 mehr Darlehen nachgefragt hatten, als im Vorquartal des Vorjahres. Im gleichen Zeitraum war die Ablehnungsquote von Finanzierunganfragen bei den Banken rückläufig. Laut Zahlen der Bundesbank schlagen sich die grundsätzlichen Entwicklungen in den anderen Ländern der Eurozone bislang jedoch nicht auf die Vergabestandards für Unternehmens- und Privatkredite in Deutschland nieder. 

Grund für diese gelockerten Richtlinien bei der Kreditvergabe im Rest der Währungsunion ist laut dem Bericht der EZB unter anderem das kürzlich von der Notenbank gestartete Aufkaufprogramm von Staatsanleihen: Zwischen März dieses Jahres und September 2016 plant die Notenbank, insgesamt Staatsanleihen im Wert von knapp 1,1 Billionen Euro aufzukaufen. Dieses großflächige Ankaufprogramm ist ein erneuter Versuch der EZB, die schwache Konjunktur in der Währungsunion zu befeuern und die aktuell sehr niedrige Inflationsrate anzuheben. Durch das Programm pumpt die Notenbank frisches Geld in den Markt, was dazu führt, dass die Euro-Banken leichter und günstiger Darlehen an Firmen und Privatpersonen vergeben können.

Für den sogenannten Bank Lending Survey befragt die Notenbank quartalsweise über 140 Banken der Währungsunion zu ihrem Kreditvergabeverhalten. Über den Fragebogen ermittelt die EZB dabei, wie sich die Vergaberichtlinien der Institute im Vergleich zum Vorquartal verändert haben und welche künftigen Entwicklungen die Banken für das kommende Quartal erwarten.