Die Abkürzung IBAN bezeichnet die internationale Bankkontonummer („International Bank Account Number“). Sie ersetzt die bisherige nationale Kontonummer bzw. beinhaltet diese. Die IBAN ist eine standardisierte, international gültige Nummer.
Die deutsche IBAN setzt sich aus vier Elementen zusammen
Die Länge der IBAN unterscheidet sich von Land zu Land, wobei sie maximal 34 Stellen aufweisen darf. In Deutschland hat die IBAN immer 22 Stellen und beginnt mit dem Ländercode „DE“, gefolgt von einer zweistelligen Prüfziffer. Sie verhindert, dass falsche Überweisungen – zum Beispiel solche mit einem Zahlendreher – ausgeführt werden. Eine Überweisung mit falscher Prüfziffer wird von der Bank gestoppt. Anschließend folgen Bankleitzahl und Kontonummer. Enthält diese weniger als zehn Ziffern, werden die fehlenden Stellen mit Nullen ergänzt und erst dann die Kontonummer angegeben (im Musterbeispiel wurde eine 0 hinzugefügt). In der IBAN dürfen keine Sonderzeichen oder Kleinbuchstaben enthalten sein.
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Der Einfachheit wegen wird die IBAN meist in vier Blöcken angegeben. Das soll es Verbrauchern leichter machen, sich die Nummer zu merken. Wer sie nicht im Gedächtnis behalten kann, findet sie auf der Rückseite seiner Girocard (ehemals EC-Karte) oder kann sie im Online-Banking-System seiner Bank beziehungsweise auf Kontoauszügen einsehen.
Weltweit Geld überweisen mit der IBAN
Seit Februar 2016 braucht jeder, der Geld überweisen oder empfangen möchte, eine IBAN. Das gilt sowohl für Inlandsüberweisungen als auch für Zahlungen innerhalb des SEPA-Raumes und darüber hinaus. Beim SEPA-Raum handelt es sich um den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum (Single Euro Payment Area), der Zahlungen innerhalb Europas einheitlicher, sicherer und schneller machen soll. Zur SEPA haben sich die 28 EU-Mitgliedsstaaten sowie Island, Liechtenstein, Monaco, Norwegen, San Marino und die Schweiz zusammengeschlossen. Verbraucher, die Geld innerhalb des SEPA-Raums beziehungsweise innerhalb ihres eigenen Landes überweisen wollen, benötigen nur noch die IBAN.
Neben der IBAN, also der standardisierten Bankkontonummer, wurde auch ein einheitlicher Überweisungsträger (SEPA-Überweisung) innerhalb dieses europäischen Zahlungsverkehrsraumes geschaffen. Die IBAN wird aber auch außerhalb des SEPA-Gebiets verwendet. Sie gilt für mehr als 40 Länder. Für internationale Zahlungen, beispielsweise in die USA, ist zusätzlich zur IBAN auch noch der BIC (Bank Identifier Code) nötig. Dabei handelt es um die international gültige Bankleitzahl.
Vorteile der IBAN
- Für Inlandszahlungen und SEPA-Überweisungen benötigen Verbraucher nur noch die IBAN.
- Durch die IBAN wird die Erkennung des Zahlungsempfängers deutlich einfacher. Die international genormte Nummer liefert sofort alle wichtigen Daten zum Girokonto, zur Bank und zum Land, in dem das Konto geführt wird.
Die längste IBAN hat Saint Lucia (kein Mitglied des SEPA-Raums) – sie umfasst 32 Zeichen. Innerhalb der SEPA-Mitglieder verfügt Malta über die längste IBAN von 31 Stellen. Das SEPA-Mitglied mit der kürzesten IBAN – sie weist nur 15 Stellen auf – ist Norwegen. Die deutsche IBAN umfasst 22 Zeichen.
Historie: Deshalb wurde die IBAN eingeführt
Vor der Verwendung der IBAN kam es immer wieder zu Problemen bei grenzüberschreitenden Zahlungen, weil keine einheitliche Kennung der Bankverbindung vorhanden war. In Deutschland wussten die Kreditinstitute anhand von Kontonummer und Bankleitzahl, an welchen Empfänger eine Zahlung übermittelt werden soll. Doch nicht jede in Europa tätige Bank verfügt über eine Bankleitzahl. Um zu einer einheitlichen Regelung zu kommen, wurde die IBAN im Jahr 2008 eingeführt. 2012 entschieden die europäischen Gesetzgeber, dass sie zukünftig auch für Inlandstransaktionen zum Einsatz kommen soll. Seit Februar 2016 ist ihre Verwendung verpflichtend. Zuvor hatten viele deutsche Banken ihre Kunden im Zuge der Übergangsfrist entscheiden lassen, ob sie bei Inlandsüberweisungen Bankleitzahl und Kontonummer oder IBAN nutzen wollen.
Entwickelt hat die IBAN der ISO und der ECBS
Die IBAN-Berechnung erfolgt automatisch, wobei der Kunde seine persönliche IBAN theoretisch auch selbst bilden kann. Dazu muss er zunächst die BBAN (Basic Bank Account Number) bilden. Diese besteht aus Kontonummer und Bankleitzahl, die zusammengefügt werden. Im Anschluss muss die Länderkennung in eine Zahlenkombination umgewandelt werden. Zu diesem Zweck orientiert man sich an der Konversionstabelle für Alphazeichen. Dabei entspricht beispielsweise A der Nummer 10, B der Nummer 11, C der Nummer 12, D der Nummer 13 und E der Ziffer 14. Entsprechend ist die Länderkennung für Deutschland in Zahlenform 1314. Zusätzlich wird dann hinter den Ländercode die Ziffer 00 ergänzt. Dann wird diese Nummer an die deutsche Kontonummer und Bankleitzahl angehängt. Die so konstruierte Zahl wird nun anhand des sogenannten modulo 97-Verfahrens – einer Division mit Rest – durch 97 geteilt. Der Restwert wird von 98 subtrahiert und ergibt dann die gesuchte Prüfziffer.
Die IBAN wurde von der ISO (International Organization for Standardization) und dem ECBS (European Commitee for Banking Standards) entwickelt und soll die Vereinheitlichung des Zahlungsraumes vereinfachen sowie grenzüberschreitende Transaktionen erleichtern.