Die Energiekosten sind seit Monaten im Sinkflug. Im Februar 2023 lagen die Energiekosten eines Musterhaushalts inkl. Preisbremse im Schnitt bei 6.073 Euro. Im Februar 2024 musste der Haushalt durchschnittlich 5.493 Euro für Energie aufwenden. Das sind 580 Euro bzw. zehn Prozent weniger als im Vorjahr.
Die durchschnittlichen Energiekosten sind nun fünf Mal in Folge gesunken. Im Januar 2024 wurden im Schnitt 5.545 Euro für Energie fällig. Im Februar 2024 waren die Kosten für Energie ein Prozent bzw. 52 Euro niedriger.
„Die Energiepreise befinden sich seit Monaten im Abwärtstrend“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Dieser Trend hat sich vor allem bei alternativen Energieanbietern früh gezeigt, da sie die gesunkenen Großhandelspreise schnell an die Kund*innen weitergegeben haben. Viele Grundversorger hingegen verlangen noch immer hohe Preise. Das treibt die durchschnittlichen Energiepreise in die Höhe. Im Schnitt ist Energie aktuell noch ein Drittel teurer als vor Beginn der Energiekrise Mitte 2021 – aber deutlich günstiger als im Krisenjahr 2022.“ Heizen (Gas, Heizöl)
– Heizen war im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich günstiger. Im Februar 2023 musste der Musterhaushalt durchschnittlich 2.452 Euro für Gas und Heizöl inkl. Gaspreisbremse aufwenden. Im Februar 2024 wurden im Schnitt 2.105 Euro fällig – minus 14 Prozent. Im Vormonatsvergleich zahlte der Haushalt 48 Euro bzw. zwei Prozent weniger. Im Januar 2024 lagen die Heizkosten für einen Musterhaushalt bei durchschnittlich 2.153 Euro.
– Der Gaspreis ist im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken. Im Schnitt wurden 2.635 Euro inkl. Gaspreisbremse im Februar 2023 bei einem Verbrauch von 20.000 kWh Gas fällig. Im Februar 2024 waren es 2.107 Euro – minus 20 Prozent.
– Gas ist an der Börse aktuell halb so teuer wie noch vor einem Jahr. Im Februar 2023 lag der Börsengaspreis bei durchschnittlich 54 Euro pro MWh. Im Februar 2024 wurden im Schnitt 26 Euro pro MWh Gas im Großhandel fällig. Das ist einMinus von rund 52 Prozent. Vor der Energiekrise lag der durchschnittliche Gaspreis an der Börse bei 18 Euro pro MWh. Im Vormonatsvergleich sind die Preise gesunken. Im Januar 2024 wurden noch 31 Euro pro MWh Gas an der Börse fällig. (European Gas Spot Index THE)
– Ursprünglich war geplant die Mehrwertsteuer auf Gas bereits zum 1. März 2024 wieder auf 19 Prozent anzuheben. Dadurch hätte die Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh Mehrkosten von 197 Euro p. a. gehabt. Das wäre eine Kostensteigerung von neun Prozent. Aktuell zahlt die Familie bei einer Mehrwertsteuer von sieben Prozent durchschnittlich 2.107 Euro für Gas. Wäre die Mehrwertsteuer Anfang März auf 19 Prozent gestiegen, hätte die Familie im Schnitt Gaskosten von insgesamt 2.304 Euro im Jahr.
– Dadurch, dass die Mehrwertsteuer erst zum 1. April 2024 auf 19 Prozent angehoben wird, verringert dies die Mehrkosten der Familie mit einem Gasverbrauch von 20.000 kWh pro Jahr um 20 Euro. Die Mehrkosten für das Jahr 2024 liegen dann für eine vierköpfige Familie im Schnitt bei 177 Euro.
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„Die Steigerung der Mehrwertsteuer auf Gas zurück auf 19 Prozent bedeutet für Gaskund*innen erhebliche Mehrkosten“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Nur durch einen Wechsel aus teuren Grundversorgungs- oder Bestandstarifen können Verbraucher*innen die kommenden Mehrkosten reduzieren und vergleichsweise kostengünstig heizen. Alternativanbieter sind im Schnitt 40 Prozent günstiger als die Gasgrundversorgung.“
– Im Vergleich zum Vorjahr ist der durchschnittliche Heizölpreis leicht gestiegen. Im Februar 2024 betrug der Preis für 2.000 Liter Öl 2.101 Euro. Das entspricht einem Preisanstieg von knapp einem Prozent im Vergleich zu Februar 2023. Damals kostete Heizöl noch 2.085 Euro.
Strom
– Die Kosten für Strom waren im Februar 2024 deutlich niedriger als im Vorjahr. Ein Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh musste im Februar 2023 inkl. Strompreisbremse im Schnitt 2.040 Euro für Strom aufwenden. Im Februar 2024 wurden 1.811 Euro fällig. Das sind 229 Euro bzw. elf Prozent weniger als im Vorjahr.
– Im Vormonatsvergleich zahlt der Haushalt im Februar 2024 35 Euro bzw. zwei Prozent weniger für Strom. Im Januar 2024 lagen die Stromkosten im Schnitt bei 1.846 Euro.
– Der durchschnittliche Börsenstrompreis hat sich im Vergleich zum Vorjahr halbiert. Im Februar 2023 lag dieser bei durchschnittlich 128 Euro pro MWh. Im Februar 2024 kostete Strom durchschnittlich 61 Euro pro MWh an der Börse. Das ist ein Minus von rund 52 Prozent. Vor der Energiekrise wurden durchschnittlich 49 Euro pro MWh Strom im Großhandel fällig. Im Vergleich zum Vormonat Januar 2024 (Ø 76 Euro/MWh) war der Börsenstrompreis im Februar 2024 20 Prozent niedriger. (Leipziger Strombörse EEX Day Ahead volumengewichtet)
– Seit 1. Januar 2024 wurden 114 Fälle von Strompreiserhöhungen in der Grundversorgung angekündigt oder durchgeführt. Betroffen von diesen Erhöhungen sind rund neun Millionen Haushalte. Die Erhöhungen betragen im Schnitt neun Prozent.
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„In der Grundversorgung ist in den nächsten Wochen mit steigenden Preisen zu rechnen, unteranderem wegen der höheren Netzentgelte", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Anders sieht das bei den Alternativanbietern aus
, diese sind so günstig wie zuletzt im Jahr 2019. Mit dem Wechsel sparen Familien aktuell nicht nur rund 750 Euro, sondern schützen sich mit einer Preisgarantie der alternativen Anbieter vor Preiserhöhungen." Mobilität (Benzin, Diesel, Strom)
– Die Kosten für Mobilität sind im Vergleich zum Vorjahr auf gleichem Niveau. Während die Kosten im Februar 2023 im Schnitt noch bei 1.582 Euro lagen, wurden im Februar 2024 durchschnittlich 1.577 Euro fällig. Das entspricht einem Minus von rund 0,3 Prozent.
– Im Vergleich zum Vormonat sind die Mobilitätskosten leicht gestiegen – um zwei Prozent. Im Januar 2024 musste der Musterhaushalt 1.546 Euro aufbringen. Das liegt vor allem daran, dass die Diesel und Benzinpreise im Vergleich zum Vormonat gestiegen sind - je zwei Prozent.
Definition: Der Energiekostenindex von CHECK24 zeigt, wie viel ein Musterhaushalt im Jahr für Strom und jeweils gewichtet entsprechend der bundesweiten Verteilung für Heizen (Gas und Heizöl) sowie Mobilität (Benzin, Diesel, Strom) ausgeben muss. Die Daten werden rückblickend bis einschließlich Juni 2010 erhoben.