Aktuell wird politisch
diskutiert,
ob nach der Verstaatlichung von Uniper die zum 1. Oktober geplante
Gasbeschaffungsumlage in Höhe von 2,419 ct.
wieder entfallen müsste.
CHECK24 hat berechnet,
was der Wegfall der Umlage für Verbraucher*innen bei gleichzeitiger Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent bedeutet: Eine
Familie würde um
306 Euro entlastet, ein
Single um 47 Euro.
=> Insgesamt muss ein
Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh beim aktuellen Gaspreis inkl. 19 Prozent MwSt. im Schnitt
4.371 Euro zahlen. Durch eine
Senkung der Mehrwertsteuer auf sieben Prozent würden ohne die diskutierte Gasbeschaffungsumlage nur
4.065 Euro fällig.
Gaspreise
Der
Gaspreis im
Großhandel sinkt nach dem Rekord der vergangenen Wochen, bleibt aber auf sehr hohem Niveau. Eine Megawattstunde Gas kostete heute früh um 8 Uhr
186 Euro (Dutch TTF Gas Futures). Ende August lag der Preis noch bei 347 Euro/MWh. Heute vor einem Jahr wurden nur 34 Euro fällig.
„Die Energieversorger müssen zunehmend zu den aktuellen Rekordpreisen an der Börse Gas nachbeschaffen", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Dort haben sich die Preise innerhalb eines Jahres verfünffacht.“
Der durchschnittliche Gaspreis für Verbraucher*innen erreichte auch
im September einen neuen Rekord. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlte im Schnitt
4.371 Euro im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von
21,9 ct. pro kWh. Im September 2021 kostete die gleiche Menge Gas noch 1.316 Euro –
ein Plus von 232 Prozent.
Ab
Oktober gibt es bereits
746 Fälle von Gaspreiserhöhungen in der Grundversorgung. Betroffen sind davon rund
3,5 Millionen Haushalte. Im November betragen die Erhöhungen
im Schnitt 106,6 Prozent im Vergleich zum 1. Quartal des Jahres.
Obwohl
Gasgrundversorger bereits im Spätjahr und Winter 2021 in mehr als 1.000 Fällen Preise erhöht haben, wurden
seit dem 1. März 2022 in weiteren
1.307 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen
90,9 Prozent und betreffen gut
3,8 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich
1.672 Euro pro Jahr.
Strompreise
Der
Strompreis an der Börse (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) ist seit Wochen auf Rekordhoch, aber seit dem Allzeithoch Ende August (706 Euro pro MWh) gesunken. Gestern lag der Börsenstrompreis bei
385 Euro pro Megawattstunde. Im September 2021 kostete die Megawattstunde Strom durchschnittlich
127 Euro.
„Die Abschaffung der EEG-Umlage brachte zunächst eine leichte Entlastung für Verbraucher*innen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Dennoch müssen sie sich auf deutlich steigende Preise einstellen. Gaskraftwerke sind essentiell im deutschen Strommix, um schwankende erneuerbare Energien auszugleichen. Sie bestimmen so maßgeblich den Strombörsenpreis mit. Aufgrund hoher Gaspreise sind die Börsenstrompreise auch weiterhin auf einem Rekordniveau. Die hohen Preise werden mit etwas Verzögerung an die Endkund*innen weitergegeben.“
Der durchschnittliche
Strompreis für Verbraucher*innen
stieg im September deutlich im Vergleich zum Vormonat an. Ein Musterhaushalt (5.000 kWh) zahlte
im Schnitt 2.194 Euro jährlich für Strom. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von
43,9 ct. pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.532 Euro –
ein Plus von rund 43 Prozent.
Ab
Oktober haben Grundversorger in
148 Fällen Erhöhungen angekündigt. Betroffen von den Preiserhöhungen sind rund
2,5 Millionen Haushalte. Im November betragen die Erhöhungen im Schnitt
37,4 Prozent.
Obwohl
Stromgrundversorger bereits im Spätjahr und Winter 2021 in mehr als 1.000 Fällen Preise erhöht hatten, wurden
seit dem 1. März 2022 in weiteren
1.049 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen
21,1 Prozent und betreffen
rund neun Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 351 Euro pro Jahr.
Strompreisbremse könnte Familie um 469 Euro entlasten
Die Bundesregierung hat vor kurzem das
Entlastungspaket III vorgestellt. Laut einem Tweet von Bundesjustizminister Buschmann ist unter anderem ein
Strompreisdeckel auf 30 ct./kWh für einen Basisverbrauch (Single: 1.400 kWh / Familie: 3.100 kWh) sowie eine
Reduzierung der Netzentgelte um 2 ct./kWh vorgesehen.
=> Eine
Familie mit einem
Verbrauch von 5.000 kWh würde im Vergleich zum durchschnittlichen Strompreis im September (43,9 ct./kWh)
um 469 Euro entlastet werden, ein
Single mit einem
Verbrauch von 1.500 kWh um 197 Euro.