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Nach Leitzinssenkung: Grüne fordern Obergrenze für Dispozinsen

München, 06.06.2014 | 13:09 | bme

Angesichts der neuerlichen Leitzinssenkung der EZB am Donnerstag fordern die Grünen eine gesetzliche Deckelung für Dispozinsen. Wie die Online-Ausgabe der Zeit berichtet, geht die geplante Einführung von Warnhinweisen der Partei nicht weit genug. Die Bundesregierung will demnach Banken künftig gesetzlich verpflichten, ihre Kunden zu warnen, sobald sie ihr Girokonto überziehen.

Taschenrechner und Euromünzen
Nach der EZB-Leitzinssenkung auf 0,15 Prozent fordern die Grünen eine Obergrenze für Dispozinsen.
Die Warnhinweise seien ein Placebo und würden Verbrauchern nur begrenzt helfen. Es sei zudem nicht ausreichend, wenn die Bundesregierung die Institute dazu aufrufe, die Dispozinsen zu senken, sagte Nicole Maisch, verbraucherpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion.

Laut Gerd Billen, Staatssekretär im Ministerium für Verbraucherschutz, könnten sich Banken aufgrund des erneut gesunkenen Leitzinses noch lange Zeit sehr billig Geld leihen. Es sei daher aus Sicht der Verbraucher unverständlich, dass Geldinstitute weiterhin völlig überzogene Zinsen für den Dispokredit verlangen würden.

Die von Union und SPD geplante Einführung von Warnhinweisen geht zudem auch Verbraucherschützern nicht weit genug: Sie fordern seit langem eine gesetzliche Deckelung der Dispozinsen. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen etwa hält einen Zinssatz von sieben Prozentpunkten über dem Dreimonats-EURIBOR für gerechtfertigt. Dieser Referenzzinssatz liegt momentan bei 0,301 Prozent, ein Zinssatz für den Dispositionskredit in Höhe von etwa 7,3 Prozent wäre daher aus Sicht der Verbraucherschützer angemessen. Nach Angaben von Stiftung Warentest verlangten Kreditinstitute in Deutschland im Jahr 2013 jedoch im Schnitt Dispozinsen in Höhe von elf Prozent. Viele Banken kassierten sogar mehr als 13 Prozent für den Überziehungskredit.

 

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