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Dispozinsen: Verbraucherschutzminister will Abzocke stoppen

München, 05.03.2014 | 13:53 | fre

Heiko Maas, Bundesminister für Justiz und Verbraucherschutz, will hohen Dispo- und Überziehungszinsen der Banken einen Riegel vorschieben. In einem am Montag veröffentlichten Interview mit der „Welt am Sonntag“ forderte der SPD-Politiker die Institute dazu auf, ihren Kunden gegenüber transparenter aufzutreten. Diese müssten darauf hingewiesen werden, dass für eine Überziehung exorbitant hohe Zinsen anfallen würden, sagte Maas. Dispozinsen bis zu 14 Prozent seien weder sachgerecht noch notwendig - und für viele Verbraucher zudem der erste Schritt in die Überschuldung.

Abwärtsspirale aus Geldscheinen
Abwärtsspirale: Für viele Verbraucher ist der Dispokredit der Einstieg in die dauerhafte Verschuldung.
Maas will die Banken dazu verpflichten, dass sie ihre Kunden über mögliche kostengünstigere Alternativen beraten. Zudem soll die Höhe der Dispozinsen im Internet vergleichbar sein. Dadurch wäre es für Banken deutlich schwieriger, trotz der aktuellen Niedrigzinsphase noch derart hohe Dispozinsen zu verlangen, so der Minister. Er hoffe, dass die Zinsen für den Dispokredit so auf breiter Front sinken würden.

Die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg unterstützt den Vorstoß des Verbraucherschutzministers. Nur über gesetzliche Regelungen könnte die Situation tatsächlich verbessert werden, sagte Landesverbraucherschutzminister Alexander Bonde (Grüne) Medienberichten zufolge am Montag in Stuttgart. Der Bund könne relativ zügig aktiv werden. Die Regierung müsse lediglich den politischen Willen finden, den Banken Einhalt zu gebieten. Die von Maas geforderten Richtlinien sind bereits im Koalitionsvertrag von Union und SPD verankert – umgesetzt wurden sie bislang allerdings nicht. Eine gesetzliche Obergrenze der Dispozinsen wurde in den Koalitionsverhandlungen hingegen generell abgelehnt.

Infolge der anhaltenden Kritik von Verbraucherschützern haben einige Banken in den vergangenen Monaten ihre Dispo- und Überziehungszinsen gesenkt. Darunter waren etwa die Deutsche Bank und ihre Tochter Berliner Bank, die Norisbank, die Berliner Sparkasse sowie die Volksbank Feldatal. Im Februar kündigte mit der ING-DiBa auch Deutschlands größte Direktbank an, nicht nur ihre Zinsen auf den Dispokredit nach unten anzupassen, sondern zusätzlich komplett auf Überziehungszinsen zu verzichten, die den Dispozins übersteigen.

 

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