Der Winter 2022/2023 war vergleichsweise mild. Aufgrund der gestiegenen Energiepreise konnten sich Verbraucher*innen darüber aber nur wenig freuen.
CHECK24 hat den
Heizbedarf in der aktuellen Heizperiode sowie die
Heizkosten mit den
Vorjahren verglichen. Als Grundlage dienen die heute vom Deutschen Wetterdienst (DWD) veröffentlichten
Gradtagszahlen für Mai 2023.
Heizbedarf:
- Aufgrund des zeitweise sehr milden Winters ist der
Heizbedarf im Vergleich zum Vorjahr
gesunken. Der nasse April und vergleichsweise kühle Mai sorgten jedoch dafür, dass Verbraucher*innen in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr im Mai und April mehr Heizen mussten. Insgesamt haben Verbraucher*innen in Deutschland für September 2022 bis Mai 2023
etwa 0,5 Prozent weniger Energie fürs Heizen aufgebracht als im Vorjahreszeitraum.
Gaskosten:
- Ein
Musterhaushalt, der sein Reihenhaus mit Gas heizte, zahlte in der aktuellen Heizperiode von September 2022 bis Mai 2023
inklusive Gaspreisbremse im Schnitt
2.534 Euro – 12 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Ohne Gaspreisbremse (2.774 Euro) müsste ein Musterhaushalt in der aktuellen Heizperiode
sogar 23 Prozent mehr zahlen als im Vorjahr.
- Die
Übernahme des Dezemberabschlags in der aktuellen Heizperiode wurde bei der Berechnung der Gaskosten berücksichtigt. Ein Musterhaushalt wurde im Dezember 2022 um 274 Euro entlastet (berechnet auf Grundlage der durchschnittlichen Gaskosten für das Jahr 2022).
- Dennoch sind die Heizkosten in diesem Zeitraum für ein Musterhaushalt inklusive Gaspreisbremse
so hoch wie noch nie. Die Gaskosten für den Zeitraum von September 2022 bis Mai 2023 lagen
trotz Gaspreisbremse und Übernahme des Dezemberabschlags 15 Prozent über den Heizölkosten.
-
Wäre zusätzlich nicht auch noch der Abschlag im Dezember übernommen worden, lägen die Kosten in der aktuellen Heizperiode bei
3.048 Euro. Verbraucher*innen zahlen durch staatliche Unterstützung rund
17 Prozent bzw.
514 Euro weniger Gaskosten.
- „Gas war für Verbraucher*innen in dieser Heizperiode extrem teuer“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Nun sind allerdings die Großhandelspreise deutlich gesunken und die alternativen Anbieter reagieren darauf mit günstigen Angeboten für Neukund*innen. Deswegen sollten Verbraucher*innen jetzt aktiv werden und ihren Anbieter wechseln. Im Vergleich zur Grundversorgung sparen Familien so zusätzlich zur Gaspreisbremse im Schnitt 793 Euro. In der Grundversorgung liegen noch 90 Prozent aller Tarife über der Gaspreisbremse." Heizölkosten:
- Haushalte mit Ölheizung mussten von September 2022 bis Mai 2023 ebenfalls
Rekordpreise bezahlen – die Kosten stiegen um 12 Prozent auf 2.204 Euro verglichen mit dem Vorjahreszeitraum.
- Der
durchschnittliche Heizölpreis für Deutschland ist im Mai weiter gesunken. Für 100 Liter Öl mussten Verbraucher*innen im Mai zwischen 87 und 90 Euro zahlen. Aktuell liegt der Preis für Heizöl bei 88 Euro.
Heizbedarf: benötigte Menge an Heizenergie (Gas bzw. Heizöl) auf Basis der Gradtagszahlen (Differenz Rauminnentemperatur von 20 °C und dem jeweiligen Tagesmittelwert, wenn dieser unter der Heizgrenztemperatur liegt) des Deutschen Wetterdienstes (DWD); Musterfamilie mit Jahresverbrauch von 20.000 kWh Gas bzw. 2.000 Litern Heizöl im Referenzjahr 2011
Heizkosten: ermittelt aus dem Heizbedarf und den Preisen für die entsprechende Menge Gas bzw. Heizöl der jeweiligen Periode. Quellen der Preisdaten: CHECK24-Gaspreisindex und esyoil GmbH