Das Jahr 2024 startet mit guten Nachrichten für Strom- und Gaskund*innen: Entgegen den Erwartungen sinken die Strom- und Gaspreise für Verbraucher*innen im Januar.
Trotz Wegfall der Preisbremsen zahlen Verbraucher*innen im Januar 2024 für Strom und Gas weniger als im Dezember 2023. Die höheren Netzentgelte und die höhere CO2-Abgabe wirken sich erst mit Verspätung auf die Energiepreise aus.
„Aufgrund der kurzfristigen Entscheidungen der Bundesregierung im Dezember 2023 können viele Energieversorger die höheren Stromnetzentgelte und die höhere CO2-Abgabe erst mit Verspätung einpreisen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Besonders bei den Grundversorgern rechnen wir mit einer Preisanpassungswelle in den nächsten Wochen. Bei Alternativanbietern können Verbraucher*innen aktuell Tarife mit Preisgarantie abschließen, die vor weiteren Preissteigerungen absichert. So sichern sie sich die günstigen Preise und sind von Preisanpassungen befreit. Ein Wechsel lohnt sich!“ CHECK24 fasst die wichtigsten Entwicklungen für Verbraucher*innen zusammen: 1. Strompreise:
– Eine Familie mit einem Verbrauch von 5.000 kWh zahlt im Januar 2024 im Schnitt 1.846 Euro für Strom. Das sind elf Euro weniger als im Dezember 2023. Ende 2023 wurden für dieselbe Menge Strom durchschnittlich 1.857 Euro fällig.
– Ein wesentlicher Bestandteil des Strompreises sind die Netzentgelte. Aufgrund der Entscheidung der Bundesregierung, die Subventionen für die Netzentgelte zu streichen, steigen die Netzkosten 2024 deutlich und damit auch die Strompreise.
– Die Verteilnetzbetreiber haben nun vollständig die endgültigen Netznutzungsentgelte für Strom bekanntgegeben. Laut den endgültigen Netzentgelten wird die Netznutzung für Strom um durchschnittlich 24 Prozent steigen.
– Eine vierköpfige Familie mit einem Stromverbrauch von 5.000 kWh hat in diesem Jahr Mehrkosten von insgesamt 102 Euro (netto). Inklusive Mehrwertsteuer sind dies zusätzliche Kosten von 121 Euro pro Jahr.
– Anlässlich der Kurzfristigkeit der politischen Entscheidungen und der verspäteten Bekanntgabe durch die Verteilnetzbetreiber haben einige Stromanbieter, vor allem die Grundversorger, die endgültigen Netzentgelte noch nicht berücksichtigt. Dies wird in den nächsten Wochen geschehen und lässt die Preise für Stromkund*innen steigen.
– Stromtarife bei alternativen Anbietern beinhalten häufig eine Preisgarantie. Dabei garantiert der Anbieter den Kund*innen alle Preisbestandteile mit Ausnahme der Mehrwertsteuer.
– Neukund*innen mit einem Verbrauch von 5.000 kWh Strom zahlen aktuell bei alternativen Versorgern im Schnitt 1.481 Euro – das sind 29,6 Cent je Kilowattstunde. Bei einem Tarif mit Preisgarantie spielt eine verspätete Veröffentlichung der Netzentgelte keine Rolle.
– Anders ist dies in der Grundversorgung: Dort zahlen Verbraucher*innen für 5.000 kWh Strom durchschnittlich 2.143 Euro. Kommt es zu einer Preisanpassung aufgrund höherer Netzentgelte, müssen Grundversorgungskund*innen diese Anpassung zahlen.
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„Wer jetzt handelt, kann nicht nur von kurzfristigen Ersparnissen profitieren, sondern sich auch langfristig vor steigenden Energiekosten schützen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Kund*innen in der Grundversorgung zahlen aktuell im Schnitt 662 Euro mehr als bei Alternativanbietern. Mit den Preisanpassungen in den nächsten Wochen werden die Strompreise in der Grundversorgung noch weiter steigen.“
– Der aktuelle Börsenstrompreis (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) ist mit 83 Euro je Megawattstunde vergleichsweise niedrig. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Strompreis an der Börse um 28 Prozent gesunken. Im Januar 2023 wurden im Schnitt 116 Euro für eine Megawattstunde Strom fällig.
2. Gaspreise
– Ein Musterhaushalt (Verbrauch: 20.000 kWh) zahlt im Januar 2024 im Schnitt 2.185 Euro für Gas. Das sind zwei Prozent weniger als im Dezember 2023. Im Vormonat wurden für dieselbe Menge Gas durchschnittlich 2.227 Euro fällig.
– Die Anhebung der CO2-Abgabe wurde im Dezember bekanntgegeben. Demnach steigt der CO2-Preis 2024 nicht wie angenommen auf 40 Euro pro Tonne CO2, sondern auf 45 Euro pro Tonne. Viele Versorger konnten diese höhere Abgabe noch nicht in ihre Tarife einpreisen.
– Ein Musterhaushalt (Verbrauch: 20.000 kWh) hat so Mehrkosten von 60 Euro netto im Jahr. Brutto zahlt eine vierköpfige Familie dann 71 Euro mehr für 20.000 kWh Gas.
– Ab März steigt jedoch voraussichtlich die Mehrwertsteuer auf Gas von sieben auf 19 Prozent an. Eine repräsentative Umfrage im Auftrag von CHECK24 hat ergeben, dass jede*r Zweite in Deutschland diese Anhebung ablehnt.
– Eine vierköpfige Familie hat durch die höhere Mehrwertsteuer auf Gas Mehrkosten von 204 Euro. Hinzu kommen noch zusätzliche Kosten aufgrund einer höheren CO2-Abgabe.
– Ein Wechsel zu alternativen Anbietern kann diese Mehrkosten minimieren. Aktuell zahlen Neukund*innen bei Alternativanbietern für 20.000 kWh Gas 1.704 Euro – das sind 8,5 Cent je Kilowattstunde. In der Grundversorgung zahlen Gaskund*innen im Schnitt 2.637 Euro. Ein Wechsel spart einer vierköpfigen Familie durchschnittlich 933 Euro.
– Der Gaspreis an der Börse (Dutch TTF Natural Gas Futures) ist aktuell so niedrig wie seit zwei Jahren nicht und das, obwohl wir uns mitten in der Heizsaison befinden. Im Schnitt werden für eine Megawattstunde Gas im Januar 2024 rund 32 Euro fällig (European Gas Spot Index). Aktuell ist der Preis 51 Prozent geringer als im Januar 2023. Im Vorjahr lag der Preis noch bei 65 Euro.