CHECK24 fasst die wichtigsten Entwicklungen der Energiepreise für Verbraucher*innen zusammen.
- Neue Rekorde der (Börsen-)Gaspreise
- Berechnungen zur Gasumlage
- Entwicklung der Strompreise
1. Gaspreise:
– Die
Gaspreise im
Großhandel erreichten gestern ein neues Allzeithoch. Eine Megawattstunde Gas kostete
241 Euro (Dutch TTF Gas Futures). Mitte August 2021 wurden dafür 26 Euro fällig.
Der Preis hat sich verneunfacht.
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„Wenn die bereits vor der Krise beschafften Energiemengen der Energieversorger verbraucht sind, werden sie zu den aktuellen Rekordpreisen an der Börse einkaufen müssen", sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie CHECK24.
– Der durchschnittliche Gaspreis erreichte bereits
im August einen neuen Rekord. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlte im Schnitt
3.717 Euro im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von
18,6 ct pro kWh. Im August 2021 kostete die gleiche Menge Gas noch 1.306 Euro –
ein Plus von 185 Prozent.
=> Sinkt die
Mehrwertsteuer von 19 auf
sieben Prozent, verringern sich die Kosten um rund 375 Euro auf
3.342 Euro. Im Vergleich zum August 2021 liegt die Steigerung dann noch bei
156 Prozent.
– Für
August, September und Oktober gibt es bereits
205 Fälle von Gaspreiserhöhungen in der Grundversorgung. Betroffen sind davon rund
1,7 Millionen Haushalte. Im September betragen die Erhöhungen
im Schnitt 75,8 Prozent.
– Obwohl
Gasgrundversorger bereits im Spätjahr und Winter 2021 in mehr als 1.000 Fällen Preise erhöht haben, wurden
seit dem 1. März 2022 in weiteren
595 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen
56,2 Prozent und betreffen gut
3,2 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich
1.032 Euro pro Jahr.
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Gründe für gestiegene Preise: Angst davor, dass
Gaslieferungen über Nord Stream 1 erneut ausbleiben, Unsicherheiten, wie mögliche
Gas-Transit-Stopps aufgrund von Kampfhandlungen, Energiesanktionen oder Gasimportverbote aus Russland lassen die Großhandelspreise steigen. Händler greifen bereits auf andere Gasquellen zurück. Dort ist das Angebot knapp.
2. Berechnungen zur Gasumlage:
– Trading Hub Europe (THE) hat die Höhe der Gasumlage bekanntgegeben. Alle Gaskund*innen zahlen somit ab dem 1. Oktober 2,419 ct. je kWh. Nun hat Bundeskanzler Olaf Scholz angekündigt, die Mehrwertsteuer auf Gas von 19 auf sieben Prozent zu senken. Dadurch sollen Privathaushalte entlastet und die Mehrkosten durch die Umlage reduziert werden.
– CHECK24 hat berechnet, was das für einen Musterhaushalt bedeutet:
Ab Oktober muss eine Familie mit einem Verbrauch von 20.000 kWh durch die Gasumlage von 2,419 ct. je kWh (inkl. sieben Prozent MwSt.)
518 Euro zahlen. Bei 19 Prozent würden 576 Euro fällig.
=> Insgesamt wird dieser Musterhaushalt durch die Mehrwertsteuersenkung um
433 Euro entlastet. Da der Musterhaushalt durch die Umlage jedoch um 518 Euro belastet wird, bleiben Mehrkosten von
85 Euro.
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„Die am Montag beschlossene Gasumlage soll alle Gaskund*innen gleichermaßen belasten“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Unklar bleibt, ob Verbraucher*innen mit Preisgarantie betroffen sind. Manche Verträge schließen staatliche Umlagen explizit aus. Spätestens nach Ablauf des Vertrages wird es auch für diese Gaskund*innen deutlich teurer.“ 3. Strompreise:
– Die
Strompreise an der Börse (EEX, Day Ahead Auktion volumengewichtet) sind seit Wochen auf einem Rekordhoch. Nach dem neuen Allzeithoch am Donnerstag (569 Euro pro Megawattstunde) ist der Preis am Freitag wieder etwas zurückgegangen (517 Euro pro Megawattstunde). Am gleichen Tag im Vorjahr kostete eine Megawattstunde lediglich 93 Euro -
ein Plus von 456 Prozent.
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„Zwar brachte die Abschaffung der EEG-Umlage zuletzt eine leichte Entlastung beim Strompreis, mittelfristig müssen sich Verbraucher*innen aber auf weiter deutlich steigende Preise einstellen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Die hohen Strombörsenpreise sind auch Folge der gestiegenen Gaspreise. Gaskraftwerke sind essentiell im deutschen Strommix, um schwankende erneuerbare Energien auszugleichen und bestimmen so maßgeblich den Strombörsenpreis mit. Diese hohen Preise werden mit etwas Verzögerungen auch bei Endkund*innen ankommen.“
– Der
Strompreis für Verbraucher*innen
stieg im August leicht im Vergleich zum Vormonat an. Ein Musterhaushalt (5.000 kWh) zahlte
im Schnitt 1.996 Euro jährlich für Strom. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von
39,9 ct. pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.529 Euro –
ein Plus von rund 31 Prozent.
– Für
August, September und Oktober haben Grundversorger in
169 Fällen Erhöhungen angekündigt. Betroffen von den Preiserhöhungen sind rund
3,5 Millionen Haushalte. Im September betragen die Erhöhungen
im Schnitt 47,0 Prozent.
– Obwohl
Stromgrundversorger bereits im Spätjahr und Winter 2021 in mehr als 1.000 Fällen Preise erhöht hatten, wurden
seit dem 1. März 2022 in weiteren
909 Fällen Preise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen
21,2 Prozent und betreffen
rund 8,9 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 354 Euro pro Jahr.