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McKinsey und Siemens stellen Energiewende schlechtes Zeugnis aus

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Zu teuer, unrealistische Zielsetzungen, nicht sicher genug: Gleich zwei aktuelle Studien sehen deutlichen Nachholbedarf bei der deutsche Energiewende. Die Wirtschaftsprüfer von McKinsey kommen im 2. Quartalsbericht 2013 zur Energiewende zu dem Schluss, dass das aktuelle Strommarktdesign dringend geändert werden muss. Die Ziele von zehn der insgesamt 15 untersuchten Indikatoren in punkto Klima- und Umweltschutz, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit wurden als unrealistisch eingestuft - nur vier sind der Studie zufolge machbar. Eine Siemens-Studie kommt hingegen zu dem Ergebnis, dass bei der Umsetzung der Energiewende bis zum Jahr 2030 rund 150 Milliarden Euro gespart werden könnten.

Offshore-Windpark in der Hochsee
Die Energiewende könnte laut McKinsey und Siemens deutlich günstiger sein, wenn sie anders organisiert würde.
Im Rahmen der Studie hat der deutsche Industriekonzern einen Drei-Punkte-Plan erarbeitet: Dieser sieht vor, den Strommarkt umzugestalten und die Energieeffizienz zu erhöhen. Unter anderem sollen die erneuerbaren Energien künftig ohne Subventionen auskommen. Die soll unter anderem ermöglicht werden, indem der Einspeisevorrang durch eine Einspeiseverantwortung ersetzt wird – die Ökostromanbieter würden die Vermarktung dann selbst koordinieren und die zugesagte Liefermenge bereitstellen. Der deutsche Weg sei auch deshalb bisher einer der teuersten, weil die Erneuerbaren „ohne Wenn und Aber“ gefördert würden, sagte Siemens-Chef Peter Löscher laut Medienberichten am Donnerstag.

Siemens plädiert zudem dafür, die Ökostrom-Förderung marktwirtschaftlicher zu gestalten und den Zertifikatehandel voranzutreiben. Darüber hinaus müsse Deutschland die europäische Richtlinie zur Energieeffizienz zügiger umsetzen und den Energieverbrauch gezielter koordinieren - etwa durch Sondervergütungen für Verbraucher, die vorübergehenden Netzabschaltungen zustimmen. Den Klimaschutzzielen müsse den Studienergebnissen zufolge eine höhere Bedeutung beigemessen werden als der Zubau-Quote bei der Ökostrom-Erzeugung. Auf diese Weise würden hocheffiziente Gas-und-Dampf-Kraftwerke sowie die Windenergie wieder stärker in den Fokus rücken. Diese Technologien seien zwar deutlich emissionsärmer als etwa Kohlekraftwerke, jedoch auch wenig rentabel aufgrund des Einspeisevorrangs für Ökostrom.

Sowohl Siemens als auch McKinsey kommen in ihren Studien zu dem Schluss, dass die Energiewende europaweit koordiniert werden sollte. Durch die effizienteren Planungsmöglichkeiten könne kräftig gespart werden – etwa durch den Bau von Erzeugungsanlagen an für die Erzeugungsart möglichst günstigen Standorten. Mit grenzüberschreitenden Netzen könnte der Strom zudem kostengünstig dorthin transportiert werden, wo er gebraucht würde, heißt es in der McKinsey-Analyse. Und auch die Autoren der Siemens-Studie fürchten steigende Kosten, wenn weiterhin regional und national gedacht wird. Mögliche Synergieeffekte würden dadurch verschwendet.

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