Gesetzliche Krankenkassen erwirtschaften Rekordüberschuss

Die gesetzlichen Krankenkassen haben im vergangenen Jahr ihre bisher höchsten Überschüsse erwirtschaftet - insgesamt handelt es sich dabei voraussichtlich um ein historisches Plus von rund fünf Milliarden Euro. Das berichtete am Sonntag der Internetauftritt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Anfang März will das Bundesgesundheitsministerium die offiziellen Zahlen vorlegen.

Dem Bericht zufolge erwirtschafteten die Ersatzkassen einen Überschuss von gut 1,8 Milliarden Euro, die Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) verdienten sogar noch etwas mehr. Zusammen mit den Innungskrankenkassen (508 Millionen Euro) stellten sie bereits den Rekordüberschuss von 4,17 Milliarden aus dem Jahr 2011 ein. Nicht eingerechnet sind die Zahlen der Knappschaft und der Betriebskrankenkassen, die Ende des dritten Quartals 2012 ein Plus von zusammen 721 Millionen Euro mitteilten.

Das Gesundheitssystem aus Kassen und Gesundheitsfonds würde damit über Reserven von bis zu 28 Milliarden Euro verfügen. Laut dem Bericht hätten allein die Krankenkassen mittlerweile Rücklagen von bis zu 15 Milliarden Euro angehäuft. Nach Einschätzung von Finanzexperten konnte der Gesundheitsfonds seine Finanzreserve im vergangenen Jahr um mindestens 3,2 Milliarden Euro auf nunmehr bis zu 13 Milliarden Euro aufstocken. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums hatte der Gesundheitsfonds Ende 2011 über Rücklagen von 9,5 Milliarden Euro verfügt.

Aufgrund der positiven Beschäftigungsentwicklung waren die Einnahmeprognosen für das Gesundheitssystem zuletzt mehrfach übertroffen worden. Dieser Trend hat auch die Finanzpolitiker auf den Plan gerufen: Nachdem der Staatszuschuss zur Krankenversicherung bereits in diesem Jahr um 2,5 Milliarden Euro gekürzt wurde, sollen auch 2014 mehrere Milliarden Euro der Subvention eingesetzt werden, um den Bundeshaushalt zu konsolidieren.