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Studie: Arbeitnehmer leiden immer öfter an psychischen Erkrankungen

München, 1.3.2013 | 16:38 | mtr

Laut dem DAK-Gesundheitsreport 2013 haben Krankschreibungen aufgrund psychischer Erkrankungen im Jahr 2012 einen neuen Höhepunkt erreicht. Wurden 1997 noch 22 von 100 Arbeitnehmern wegen psychischer Leiden krankgeschrieben, waren es im Jahr 2012 bereits  50. Dem Bericht zufolge sind psychische Krankheiten nach Muskel-Skelett-Beschwerden die zweithäufigste Ursache für Krankmeldungen.

DAK-Gesundheit Chef Herbert RebscherDAK-Gesundheit-Chef Herbert Rebscher: Burnout ist kein Massenphänomen. Foto: DAK-Gesundheit/Wigger
Auch wenn sich laut Studie die durch psychische Probleme bedingten Fehltage seit 1997 mehr als verdoppelt haben, bedeutet das nicht, dass psychische Erkrankungen allgemein häufiger auftreten. Frank Jacobi, Professor an der Psychologischen Hochschule Berlin, sagte einer DAK-Mitteilung zufolge, es gebe es keine Hinweise darauf, dass „heute mehr Menschen psychische Störungen haben als vor 20 Jahren.“ Gestützt wird diese These – gemäß dem Gesundheitsreport – von epidemiologischen Studien.

Ärzte sehen für den Anstieg mehrere Gründe:  Beispielsweise würden lange Arbeitszeiten, Arbeitsverdichtung, Konkurrenzdruck sowie prekäre und kurzfristige Beschäftigungsverhältnisse psychische Erkrankungen begünstigen. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender der DAK-Gesundheit, kritisiert, dass psychische Erkrankungen in den letzten Jahren nicht entstigmatisiert wurden. Positiv sei jedoch, dass das Bewusstsein und die Sensibilität bei Ärzten und Patienten bezüglich psychischer Erkrankungen zugenommen haben.

Der DAK-Chef sieht in diesem Bereich dringenden Handlungsbedarf und fordert eine „ehrliche und sachliche Debatte“, um diese Entwicklung richtig bewerten und einordnen zu können. Das Thema müsse raus aus der Tabuzone, so Rebscher. Hierzu gehöre auch anzuerkennen, dass Burnout kein Massenphänomen ist, sondern in Wirklichkeit Depressionen das zentrale Problem sind.

Im vergangen Jahr wurden bei jeder 330. Frau und jedem 500. Mann das Burnout-Syndrom diagnostiziert. Burnout ist eine Zusatzcodierung bei Krankschreibungen, die etwa zehn Ausfalltage je 100 Erwerbstätige verursacht. Depressionen sorgen hingegen mit 85 Ausfalltagen pro 100 Arbeitnehmer für mehr als achtmal so viele Fehltage.

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