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Studienkredite sind Darlehen, die speziell auf die Bedürfnisse von Studierenden zugeschnitten sind, um Studiengebühren, Lebenshaltungskosten und andere Ausgaben zu decken. Im Gegensatz zu gewöhnlichen Krediten, die in einer Summe auf das Konto des Kreditnehmers überwiesen werden, werden Studienkredite in monatlichen Raten ausgezahlt. Der Studentenkredit zeichnet sich durch flexible Rückzahlungsmodalitäten und häufig günstigere Zinssätze als bei einem klassischen Ratenkredit aus. Sie erhalten einen Studentenkredit ohne Einkommen – als Nachweis wird jedes Semester eine aktuelle Immatrikulationsbescheinigung benötigt.
Der bekannteste und größte Vermittler von Studienkrediten ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Sie bietet ein staatlich gefördertes Studentendarlehen an. Das Darlehen können Sie online bei der staatlichen Förderbank beantragen.
Im Oktober 2021 lag der Sollzins für den KfW-Studienkredit noch bei 3,76 Prozent. Durch die Zinswende der Europäischen Zentralbank (EZB) sind die Zinsen für den Studienkredit enorm angestiegen – im Oktober 2023 lag der Sollzins bei rekordverdächtigen 9,01 Prozent. Auch die Neuanträge gingen laut Handelsblatt aufgrund der Konditionen stark zurück: 2020 wurden noch knapp 43.000 Anträge gestellt, im ersten Halbjahr 2023 waren es nur noch 4.400.
Im April 2025 lag der Effektivzins bei 6,31 % p. a. für den KfW-Studienkredit Nr. 174. Im April 2024 lag er noch bei 7,51 Prozent.
In der Auszahlungsphase erhalten Sie monatlich einen Betrag zwischen 100 und 650 Euro zur Deckung der laufenden Kosten. Die Zinsen, die Sie für das Darlehen zahlen, werden von der monatlichen Auszahlungssumme abgezogen. So wird Ihnen jeden Monat weniger ausgezahlt, je länger der Kredit läuft. Beispiel: Es wurde eine monatliche Rate von 300 Euro vereinbart. Im zweiten Monat werden Zinsen von rund einem Euro fällig und Ihnen werden rund 299 Euro ausgezahlt. Nach drei Jahren erhalten Sie nur noch etwa 265 Euro pro Monat.
Gut zu wissen: Sie können Ihren Auszahlungsbetrag flexibel anpassen. Sinkt Ihr Bedarf zum Beispiel durch einen Nebenjob, können Sie auch die monatliche Rate reduzieren, um nicht unnötig Geld von der Bank zu leihen. Umgekehrt können Sie auf Engpässe reagieren, indem Sie den Auszahlungsbetrag erhöhen. Die Kreditsumme Ihres Studiendarlehens variiert dadurch ebenfalls.
Spätestens mit dem Abschluss des Studiums endet die Auszahlungsphase, danach gewähren fast alle Studienkreditanbieter eine sogenannte Karenzphase. In dieser Zeit müssen Sie noch nicht mit der Rückzahlung des Darlehens beginnen – sondern zahlen lediglich die fälligen Zinsen. Diese tilgungsfreie Zeit dauert mindestens sechs und maximal 23 Monate – genug Zeit also, um nach dem Studium erst einmal einen passenden Job zu finden.
Gut zu wissen: Beenden Sie die Auszahlungsphase Ihres Studienkredits vor dem Ende Ihres Studiums, geht dieser automatisch in die Karenzphase über. Endet diese, ehe das Studium abgeschlossen ist, müssen Sie so im schlimmsten Fall noch während Ihrer Hochschullaufbahn mit der Rückzahlung beginnen. Wenn möglich, sollten Sie daher die monatliche Auszahlung des Studentendarlehens auf null Euro setzen, um vorerst in der Auszahlungsphase zu bleiben.
Mit dem Ende der Karenzzeit beginnt die Rückzahlung des Studienkredits. Die Dauer hängt von der Kreditsumme und der vereinbarten monatlichen Rate ab – je niedriger das Darlehen und je höher die Rate, desto schneller sind Sie schuldenfrei. Die Höhe der monatlichen Rate können Sie frei wählen, müssen dabei aber einen Mindestbetrag einhalten. Die maximale Rückzahlungsdauer des KfW Studienkredits liegt bei 25 Jahren.
Gut zu wissen: Durch Sondertilgungen – also außerplanmäßigen Zahlungen, die über die Monatsrate hinausgehen – sind Sie schneller schuldenfrei. Diese sind bei beim KfW-Studienkredit jederzeit kostenlos möglich. Es kann sich also durchaus lohnen, eine Prämie oder ein Geldgeschenk für die Rückzahlung des Studienkredits zu verwenden, um Kreditkosten zu sparen.
Reicht die staatliche Förderung nicht aus, um die Ausgaben zu decken, kann das BAföG problemlos auch mit einem Studienkredit kombiniert werden. Hier ist allerdings Vernunft gefragt: Damit es nach dem Studium kein böses Erwachen gibt und die Rückzahlung beider Darlehen zur finanziellen Zerreißprobe wird, sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie das zusätzliche Geld wirklich so dringend benötigen. Denn wer während des Studiums spart, hat nach dem Berufseinstieg mehr von seinem Geld.
Wird ein Studentenkredit nur für die Abschlussphase des Studiums oder für ein Praktikum benötigt, kann ein Spezialdarlehen beantragt werden. Unabhängig vom eigenen Einkommen oder dem der Eltern können bis zu zwei Jahre lang monatlich 100, 200 oder 300 Euro ausgezahlt werden. Der Höchstbetrag liegt bei 7.200 Euro. Für einmalige Kosten, zum Beispiel für die Anschaffung teurer Arbeitsmaterialien, können Sie bis zu 3.600 Euro als Einmalzahlung erhalten – die Einmalzahlung wird auf den Höchstbetrag angerechnet. Der Bildungskredit wird oftmals zu sehr günstigen Konditionen vergeben und ist mit BAföG oder einem KfW-Studienkredit kombinierbar.
Unabhängig von den vielen Finanzierungsmöglichkeiten, die Ihnen als Student zur Auswahl stehen, kann auch ein gewöhnlicher Ratenkredit aufgenommen werden. Im CHECK24 Kreditvergleich können Sie die Angebote verschiedener Banken und Kreditvermittler vergleichen, um den günstigsten Zins zu finden. Einen Ratenkredit können Sie frei verwenden und damit zum Beispiel einen Umzug in die Nähe Ihrer Hochschule oder Universität finanzieren.
Die Wahl des richtigen Studienkredits hängt stark von den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen ab. Da sich diese auch während des Studiums ändern können, ist es wichtig, einen Kredit zu wählen, der flexibel und anpassungsfähig ist. Ein Studienkredit-Vergleich kann Ihnen dabei helfen, das passende Angebot zu finden. Hier einige Überlegungen, die Ihnen bei Ihrer Entscheidung helfen können:
Will ich mein gesamtes Studium finanzieren oder benötige ich das Darlehen nur zur Überbrückung – zum Beispiel in der Anfangs- oder Abschlussphase meines Studiums? Eine wichtige Frage, die Sie sich vor der Aufnahme eines Studienkredits stellen sollten. Denn wenn Sie während des gesamten Studiums auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, kann die Förderung durch BAföG oder einen KfW-Studienkredit eine geeignete Option sein. Bei einem kurzfristigen Finanzierungsbedarf oder in den letzten Semestern kann ein Bildungskreditoder eine einmalige Förderung durch einen Studienfonds die passende Wahl sein.
Die Kosten und Zinsen für eine Studienfinanzierung sollten Sie ebenfalls im Blick haben. Während Sie bei einigen Förderungen ein zinsloses Darlehen erhalten, zahlen Sie bei anderen Sollzinsen – achten Sie beim Vergleich auf den Effektivzins. Entscheidend ist aber auch, ob sich der Zinssatz während der Zeit bis zur vollständigen Rückzahlung ändern kann. Die KfW vergibt ihre Studienkredite in der Regel zu einem variablen Zinssatz – es ist aber auch möglich, eine Zinsbindung von bis zu zehn Jahren zu vereinbaren, was bei einem Anstieg der Kreditzinsen sinnvoll sein kann.
Wann beginnt die Rückzahlung meines Studienkredits? Dies ist ein wichtiger Punkt, den Sie vor der Aufnahme eines Studiendarlehens beachten sollten. Bei den meisten Studentendarlehen gibt es eine tilgungsfreie Zeit nach Abschluss des Studiums. Erst danach beginnt die Rückzahlung. Andere Darlehen, wie zum Beispiel der Bildungskredit, können kürzere Rückzahlungsfristen oder weniger flexible Konditionen haben. Wer sich über seine berufliche Zukunft nach dem Studium nicht sicher ist, sollte daher einen Kredit mit möglichst flexiblen Rückzahlungsmodalitäten wählen.
Die Höhe der monatlichen Kreditrate sollte gut überlegt sein: Wer sich zu viel Geld leiht, zahlt unnötige Zinsen. Ist die Rate zu niedrig, kann es sein, dass Sie trotz Kredit in Schwierigkeiten geraten.
Eine sorgfältige Haushaltsrechnung hilft, die monatlichen Ausgaben zu kalkulieren und die benötigte Finanzierungssumme zu ermitteln. Dabei stellen Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben gegenüber. Neben den monatlichen Ausgaben sollten Sie auch einmalige oder unregelmäßige Kosten in Ihre Planung einbeziehen, wie zum Beispiel:
Da beim Studentenkredit bereits während der Auszahlungsphase Zinsen anfallen und sich dadurch die monatliche Auszahlungssumme verringert, sollten Sie dies in Ihrer Planung berücksichtigen. Damit es später bei der Studienfinanzierung nicht zu Engpässen kommt, kalkulieren Sie die Auszahlungsrate daher nicht zu knapp. Wenn Sie den vollen Monatsbetrag benötigen, können Sie in der Regel eine Stundung der Zinsen vereinbaren. Dies ist jedoch mit höheren Kosten verbunden. Außerdem werden dann die während der Auszahlungsphase aufgelaufenen Zinsen zu Beginn der Rückzahlungsphase auf einmal fällig.
Ob es sinnvoll ist, einen Studienkredit aufzunehmen, hängt von der individuellen Situation ab. Grundsätzlich ist es eine gute Idee, in Bildung zu investieren, insbesondere für Studierende, die keine ausreichende finanzielle Unterstützung von ihren Eltern erhalten oder nur wenig BAföG bekommen. Ein Studienkredit kann helfen, die Lebenshaltungskosten zu decken, vor allem in der Prüfungsphase, wenn es schwierig ist zu arbeiten. Da Studienkredite aber auch zur Verschuldung führen, sollte die Aufnahme gut geplant und durchgerechnet werden. Der KfW-Studienkredit kann auch nur ein Baustein der Studienfinanzierung sein und mit BAföG, einem Bildungskredit oder einem Nebenjob kombiniert werden.
Die Zinsen für einen Studienkredit variieren je nach Anbieter und den aktuellen Marktbedingungen. Der KfW Studienkredit-Zins ist variabel und orientiert sich am 6-Monats-Euribor – der Zinssatz, den Banken untereinander für unbesicherte Kredite mit einer Laufzeit von sechs Monaten verlangen. Der Studienkredit-Zins kann daher halbjährlich sinken oder steigen.
Für einen Studienkredit gelten in der Regel die gleichen Voraussetzungen wie bei einem gewöhnlichen Kredit auch: Zum Zeitpunkt der Antragstellung müssen Sie 18 Jahre alt sein. Das Höchstalter variiert je nach Studienkreditanbieter. Oft liegt es bei 30 Jahren – bei der KfW sind es 44 Jahre. Außerdem müssen Sie einen ständigen Wohnsitz in Deutschland aufweisen und eine gute Zahlungsmoral mitbringen. Im Gegensatz zum BAföG spielt bei einem Studienkredit das eigene Einkommen oder das der Eltern keine Rolle.
Neben den persönlichen Voraussetzungen stellen die Banken teils unterschiedliche Anforderungen an die Bildungseinrichtung: So kann ein KfW Studienkredit etwa nur für ein Studium an einer staatlichen oder staatlich anerkannten Hochschule mit Sitz in Deutschland aufgenommen werden. Andere Anbieter vergeben Studentenkredite auch für ein Studium an einer ausländischen Hochschule.
Anders als beim gewöhnlichen Ratenkredit beginnen Sie beim Studienkredit mit der Rückzahlung erst nach der sogenannten Karenzphase. Dieser Übergangszeitraum beginnt unmittelbar nach der Auszahlungsphase und kann – je nach Kreditgeber – bis zu 23 Monate dauern. Nach Ablauf der Karenzphase zahlen Sie den Studentenkredit in gleichbleibenden Monatsraten zurück.
Nach dem Prinzip des umgekehrten Generationenvertrages finanzieren die Absolventen nach Abschluss ihres Studiums die Förderung zukünftiger Studierender mit. Zu diesem Zweck zahlen die Begünstigten des Studienfonds ab Beginn ihres Berufslebens einen vorher festgelegten Prozentsatz ihres Bruttoeinkommens in den Bildungsfonds ein.
Wenn Sie Ihr Studium abbrechen, endet die Auszahlung des Studiendarlehens sofort und Sie müssen die ausgezahlte Summe natürlich zurückzahlen. Bei einigen Kreditgebern müssen Sie bei Abbruch des Studiums sofort mit der Rückzahlung beginnen. Die KfW zeigt sich in solchen Fällen kulant und bietet eine Karenzphase an.
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