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Leitzinssenkung, Interbankenentgelte, effektiver Jahreszins und Vorfälligkeitsentschädigung? Viele Verbraucher verstehen bei diesen Finanzbegriffen nur Bahnhof - insbesondere, wenn sie über keine wirtschaftliche Vorbildung verfügen. Das ist kein Wunder, denn verschiedene Vorgänge und Entwicklungen in der Finanzwirtschaft sind mit komplexen und komplizierten Vorgängen verbunden, deren Zusammenhang sich dem Laien oftmals nicht auf Anhieb erschließt. Dass jeder einzelne Verbraucher auf das Verständnis dieser wirtschaftlichen Vorgänge und der Finanz-Vokabeln tagtäglich angewiesen ist, wird nicht nur dann deutlich, wenn man versucht den Wirtschaftsteil der Zeitung zu verstehen.
Verbraucher, die einen Kredit aufnehmen, eine Kreditkarte beantragen oder ein Konto bei der Bank eröffnen, müssen zumindest ein grundlegendes Verständnis dafür haben, was bestimmte Finanz-Begriffe bedeuten und welche Relevanz bestimmte Wirtschaftsentwicklungen auf unseren Alltag haben.
Um die Welt der Wirtschaft und Finanzen im Alltag zu verstehen, muss sich kein Verbraucher in eine Bibliothek einschließen oder durch komplizierte Fachartikel kämpfen - viele nationale und internationale Institutionen geben verständliche, sinnvolle und anschauliche Erklärungen zu aktuellen und wichtigen Fachbegriffen sowie aktuellen Sachverhalten aus der nationalen und internationalen Wirtschaft. Auf diese Weise wird es jedem einzelnen Bürger ermöglicht und vereinfacht, die Welt der Wirtschaft und Finanzen für den eigenen "Gebrauch" zu verstehen und zu nutzen.
Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen in einer Übersicht die wichtigsten Verbraucher-Institutionen vor, die sich in Deutschland und Europa mit den Themen Wirtschaft und Finanzen beschäftigen.
Auf diese Weise finden Sie immer den richtigen Ansprechpartner für all Ihre Fragen und Problematiken rund um dieses wichtige Thema.
Wie der Name vermuten lässt, ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, kurz BaFin, für die Aufsicht der Banken, Versicherungen und Wertpapierhändler zuständig. Durch die Behörde soll die Stabilität und Funktionsfähigkeit des deutschen Finanzsystemes sichergestellt werden. Neben den Aktivitäten an der Börse überwacht die BaFin, zusammen mit der deutschen Bundesbank, daher deutschlandweit 1.850 Banken und überprüft beispielsweise die Einhaltung von Regeln zur Kreditvergabe. Die BaFin ist zudem damit betraut, den Handel mit Geldwäsche oder die Terrorismusfinanzierung in Deutschland einzudämmen.
Verbraucher, die Fragen zu verschiedenen Finanzthemen haben, können sich direkt an die Experten der BaFin wenden. Die Bundesanstalt gibt auf ihrer Homepage wertvolle Tipps wie Verbraucher beispielsweise unseriöse Anbieter von Anlagen oder Wertpapiergeschäften erkennen. Die Bundesanstalt beantwortet außerdem Fragen zur Kreditbeantragung oder der Eröffnung von Giro- und Sparkonten. Zudem hilft die BaFin Verbrauchern, die Probleme oder Streitigkeiten mit Banken haben.
Die Europäische Zentralbank, EZB, ist die gemeinsame Notenbank der Euro-Zone und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main, Ihr aktueller Präsident ist der Italiener Mario Draghi. Als Teil der Europäischen Union ist die EZB unter anderem für die Geldpolitik aller Länder der Währungsunion, auch Deutschland, verantwortlich. Das Hauptziel der EZB ist es, die Preisniveaustabilität in der Euro-Zone zu stabilisieren. Die Notenbank versucht durch geldpolitische Maßnahmen große Schwankungen des Geldwertes in der Eurozone, also eine De- oder Inflation, zu verhindern. Um dieses Ziel zu erreichen, beobachtet die EZB beispielsweise die Entwicklung der Löhne und Gehälter in den einzelnen Euro-Staaten, die Niveaus langfristiger Zinssätze und Wechselkursentwicklungen. Eine mögliche geldpolitische Maßnahme, die von der EZB zur Erhaltung der Preisniveaustabilität eingesetzt wird, ist die Festlegung des Leitzinses für die Mitgliedsstaaten der Währungsunion.
Die zweite wichtige Aufgabe der EZB ist es, die Währungsreserven der Mitgliedsländer der Euro-Zone zu verwalten und an die einzelnen Notenbanken auszuzahlen: Durch die Auszahlung von Euros an die Deutsche Bundesbank versorgt die EZB Deutschland mit Bargeld und sorgt damit für einen reibungslosen Zahlungsverkehr. Über die Homepage der EZB können sich Verbraucher jederzeit über die aktuelle Geldpolitik der Notenbank informieren. Zudem können sich interessierte Verbraucher auf dieser Seite über sämtliche finanzpolitische Begriffe wie Inflation, Preisstabilität und geldpolitische Instrumente, mit Hilfe von Erklär-Videos und verständlichen Artikeln, informieren.
Die Deutsche Bundesbank ist die zentrale Notenbank Deutschlands und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Vornehmliche Aufgabe der Deutschen Bundesbank ist es, die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) in Deutschland umzusetzen. Ein Ziel dieser Politik ist es beispielsweise, für Preisniveaustabilität in der Bundesrepublik und der gesamten Währungsunion zu sorgen. Durch die Stabilität der Preise ist beispielsweise garantiert, dass die Zinsen für Kredite konstant bleiben und sie sorgt dafür, dass das Ersparte der Verbraucher nicht an Wert verliert.
Die Bundesbank verwaltet zudem die Geldreserven des Landes und sorgt damit unter anderem dafür, dass die Deutschen am Geldautomaten immer mit Euros versorgt werden. Auch der Druck neuer Geldscheine oder die Prägung neuer Münzen fällt in den Aufgabenbereich der Deutschen Bundesbank. Kommt es in Deutschland zu Änderungen in der Währung, beispielsweise bei neuen Geldscheinen oder der Umstellung des Überweisungs- und Lastschriftverfahrens im Rahmen der SEPA-Einführung, können Verbraucher sich über die Internetseite der Deutschen Bundesbank informieren. Zur Aufklärung über sämtliche Aktivitäten der Deutschen Bundesbank stehen Verbrauchern informative Artikel, Videos und Infografiken zur Verfügung.
Die Bundeszentrale für politische Bildung, kurz BPB, ist eine 1952 gegründete Behörde, die dem Bundesministerium des Inneren untergeordnet ist. Ziel der Einrichtung ist es, Verbraucher ein Verständnis für politische Sachverhalte zu vermitteln und die Bereitschaft der Bürger zur politischen Mitarbeit zu stärken. Im Rahmen der politischen Bildung der deutschen Verbraucher informiert die Bundeszentrale für politische Bildung Verbraucher über Zusammenhänge und Fachbegriffe aus der Welt der Finanzen: Wie sollte man als Verbraucher die regelmäßigen Konjunkturprognosen interpretieren? Welche Rolle spielen Banken und Regierungen für den internationalen Finanzmarkt? Wie kam es zur amerikanischen Subprime-Krise oder zur Finanzkrise in Europa?
In verständlichen Texten und ansehnlichen Infografiken erfährt der interessierte Verbraucher auf der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung viele Hintergrundinformationen und Zusammenhänge der nationalen und internationalen Wirtschaft. Zudem bietet die Bundeszentrale für politische Bildung in regelmäßigen Fachvorträgen und Seminaren weiterführende Einblicke in die spannende Welt der Finanzen.
Jedes deutsche Bundesland verfügt über eine eigene Verbraucherzentrale, die dem Bundesverband der Verbraucherzentralen untergeordnet ist. Ziel der Verbraucherzentralen ist es, die Rechte und Interessen der Verbraucher gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft auf Bundes und Landesebene zu vertreten. Hierfür analysieren die Verbraucherzentralen der einzelnen Bundesländer relevante Märkte und Unternehmen aus den Bereichen Energie, Gesundheit, Recht und Finanzen. Sollten die Verbraucherzentralen bei dieser Analyse und Beobachtung Missstände in den Märkten feststellen, kämpfen sie für andere Lösungen und setzen sich für den Schutz der Verbraucherrechte ein. Im äußersten Fall klagt die Verbraucherzentrale auch das Recht der Bürger vor den höchsten deutschen Gerichten ein.
In der Finanzwelt sorgen die Verbraucherzentralen für eine höhere Transparenz: Über regelmäßige Pressemitteilungen, Neuerungen, Urteile und Informationsveranstaltungen können sich Verbraucher über die einzelnen Zentralen ihres Bundeslandes oder über den überregionalen Bundesverband der Verbraucherzentralen über ihre Rechte in Finanzfragen informieren.
Hier geht’s zur Homepage des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, kurz BMELV, ist hauptsächlich mit der Aufsicht der nachstehenden Behörden und der Unterstützung des Verbraucherschutzministers bei der Durchführung seiner politischen Ziele beschäftigt. Seit März 2009 vertritt das Ministerium durch die Qualitätsoffensive Verbraucherfinanzen Verbraucherrechte bei Finanzdienstleistungen gegenüber Banken, Versicherungen, Vermittlern und Beratern. Im Juli 2011 setzte das BMELV gesetzlich durch, dass Banken ihre Kunden über ein standardisiertes Produktinformationsblatt informieren müssen. Wichtige Informationen wie die Rendite, mögliche Risiken und die Kosten einer Geldanlage müssen die Banken in diesem „Beipackzettel“ offenlegen.
Bei der Kreditvergabe setzt sich das BMELV für eine verantwortungsvolle Vergabe von Verbraucherdarlehen in Deutschland ein. Seit Juni 2010 müssen Banken den effektiven Jahreszins angeben und die Bonität des Kunden vor der Kreditvergabe gründlich prüfen. Auf der Homepage des BMELV finden Verbraucher stets aktuelle Informationen zu neuen Gesetzen und Maßnahmen, die die Vergleichbarkeit der Informationen und die Beratungsqualität für Verbraucher bei Finanzprodukten verbessert.
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB), in den Medien oft als Bankenverband bezeichnet, wurde 1951 in Bonn gegründet und ist ein Zusammenschluss privater Banken in Deutschland. Aktuell vertritt der Verband, der seinen Sitz inzwischen nach Berlin verlegt hat, die Interessen von 210 privaten Banken und elf Mitgliedsverbänden einzelner Bundesländer. Neben der Interessenvertretung der Banken gegenüber verschiedenen Ministerien, Parlamenten und Behörden, betreibt der BdB Lobbyarbeit, trägt zur öffentlichen Meinungsbildung bei und arbeitet mit anderen Verbänden zusammen. Gemeinsam mit anderen Verbänden vertritt der BdB beispielsweise über den Interessenverband ‚Die Deutsche Kreditwirtschaft‘ die Belange der kreditgebenden Banken in Deutschland. Der Bankenverband ist zudem auch als Träger des Einlagensicherungsfonds deutscher Privatbanken bekannt. Sämtliche Einlagen auf Tages- ,Festgeld-, Sparkonten oder auf dem Girokonto sind bis zu einem Betrag in Höhe von 100.000 Euro über diesen Fonds gegen eine mögliche Bankeninsolvenz abgesichert.
Auf der Internetseite des Bankenverbandes können Verbraucher sich über verschiedene Themen informieren: Zusätzlich zu regelmäßigen Stellungnahmen und Kommentaren zu aktuellen Wirtschaftsnachrichten und Publikationen finden Verbraucher hier viele Service-Beiträge: Neben generellen Informationen zu Bankprodukten wird beispielsweise erklärt, welche verschiedenen Kreditarten es gibt, worauf bei der Darlehenstilgung geachtet werden muss und welche Sparanlagen für bestimmte Verbraucher optimal sind. Sollten Verbraucher Probleme mit ihrer Bank haben, können sie sich an die Schlichtungsexperten der Beschwerdestelle des Bankenverbandes wenden.
Hier geht’s zur Homepage des Bundesverbandes deutscher Banken
Eine hundertprozentige Tochterfirma des Bundesverbandes deutscher Banken ist die Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB). Der Verband unterliegt damit der direkten Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Als gesetzliche Einrichtung verwaltet der EdB die Einlagensicherung privater Kreditinstitute in Deutschland. Entschädigungszahlungen der öffentlich-rechtlichen Banken werden über den Bundesverband Öffentlicher Banken abgewickelt.
Sollte eine private Bank in Deutschland Insolvenz anmelden müssen und kann sie ihren Kunden die eingezahlten Sparguthaben aus diesem Grund nicht mehr auszahlen, tritt der EdB an ihre Stelle: Von der Entschädigungseinrichtung erfährt der Verbraucher, ob und in welchem Umfang er von der Einrichtung entschädigt wird. Über die gesetzliche Einlagensicherung sind sämtliche Sicht-, Termin- und Spareinlagen bis zu einer Höhe von 100.000 Euro und 90 Prozent der Verbindlichkeiten aus Wertpapiergeschäften bis zu einem maximalen Gegenwert von 20.000 Euro abgesichert. Keinen Anspruch auf Entschädigung haben deutsche Bankkunden, deren Einlagen nicht auf Euro oder die Währung eines anderen EU-Mitgliedes lauten. Genauere Informationen über das Entschädigungsverfahren, den Ablauf und bestimmte Fristen finden Verbraucher auf der Homepage des EdB.
Hier geht’s zur Homepage der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken