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Klinikärzte greifen immer öfter zum Skalpell

München, 23.10.2014 | 14:17 | mst

In deutschen Kliniken wird so oft operiert wie noch nie. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl der Operationen auf insgesamt 15,8 Millionen – ein Zuwachs um 0,7 Prozent im Vergleich zum Jahr 2012. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Mittwoch mit. Knapp 42 Prozent der OP-Patienten waren demnach über 65 Jahre alt. Sie wurden am häufigsten an Darm und Gallengängen operiert oder erhielten ein künstliches Hüftgelenk.
 

Ärzte bei einer OperationKlinikärzte operieren in Deutschland immer öfter.
Bei den Männern waren im vergangenen Jahr Darmoperationen am häufigsten (164.000 Fälle), gefolgt von 157.000 Eingriffen aufgrund eines Leistenbruches. Operationen bei Frauen hingen dagegen zumeist mit einer Entbindung zusammen: Rund 275.000-mal wurde nach der Geburt ein Dammriss operiert, in 210.000 Fällen mussten Klinikärzte einen Kaiserschnitt vornehmen. Darmoperationen folgen bei Frauen mit 203.000 Fällen erst auf dem dritten Platz. Bei Kindern bis zu einem Alter von 14 Jahren wurde am häufigsten das Trommelfell eingeschnitten sowie die Rachenmandeln entfernt.

Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben des Statistischen Bundesamts insgesamt 52 Millionen Operationen und medizinische Prozeduren in den Kliniken durchgeführt. Neben OPs zählen dazu vor allem nichtoperative therapeutische Maßnahmen (13,7 Millionen Fälle), bildgebende Diagnostik (10,3 Millionen) und diagnostische Maßnahmen (zehn Millionen).

Warum die Zahl der Eingriffe zunimmt, ermittelte die Behörde indes nicht. Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung hatte bereits im September dieses Jahres festgestellt, dass in den einzelnen Regionen Deutschlands unterschiedlich häufig operiert wird. Experten vermuten dahinter häufig wirtschaftliche Gründe.
 

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