Glasfaser-Internet bietet Highspeed, Stabilität und Zukunftssicherheit. Doch: Glasfaser ist nicht gleich Glasfaser. Erfahren Sie den Unterschied zwischen FTTH, FTTB und FTTC – und welcher Anschluss bei Ihnen liegt.
Ein Glasfaseranschluss ist die modernste Form des Internetzugangs. Im Gegensatz zu klassischen DSL- oder Kabelanschlüssen basiert die gesamte Datenübertragung bei Glasfaser auf Lichtsignalen – und zwar durch dünne Glasfaserkabel. Das ermöglicht extrem hohe Geschwindigkeiten, stabile Verbindungen und minimale Latenz.
Nicht jeder Glasfaseranschluss ist gleich – je nachdem, wie weit die Glasfaserleitung bis zum Endkunden verlegt wird, unterscheidet man zwischen drei Anschlussarten: FTTH, FTTB und FTTC. Alle drei Varianten nutzen Glasfaserkabel – sie unterscheiden sich allerdings durch die Endpunkte der Glasfaserleitung.
Die Glasfaser endet am Verteilerkasten in der Nähe des Gebäudes. Der Rest erfolgt über Kupferkabel, meist mit Supervectoring.
Vorteile:
Geringer Aufwand (keine Arbeiten am Haus)
Verfügbarkeit weit verbreitet
Nachteil: Begrenzte Geschwindigkeit (max. 250 MBit/s)
Die Glasfaser endet im Keller des Gebäudes. Innerhalb des Hauses werden Kupferleitungen genutzt. G.fast kann hohe Geschwindigkeiten ermöglichen.
Vorteile:
Hohe Geschwindigkeit (bis 1 GBit/s bei kurzen Kupferleitungen)
Geringere Baukosten
Nachteil: Geschwindigkeit hängt von der Länge der Kupferleitung ab
Die Glasfaser reicht bis in die Wohnung. Das ist die echte Glasfaserverbindung.
Vorteile:
Sehr hohe Geschwindigkeit (1 GBit/s und mehr)
Niedrige Latenz
Zukunftssicher
Nachteil: Höherer Installationsaufwand durch Bauarbeiten bis in die Wohnung
Paket | Max. Geschwindigkeit | Signalqualität | Latenz | Bauaufwand |
FTTH | 1.000 MBit/s und mehr | sehr gut | gering | hoch |
FTTB | bis 1.000 MBit/s (G.fast) | gut | mittel | mittel |
FTTC | bis 250 MBit/s | mittel | hoch | gering |
Sie sehen eine Glasfaserdose (auch LWL-Dose genannt).
Diese Dose ist kleiner als eine klassische Telefondose und oft an einem zentralen Ort in der Wohnung angebracht – ideal für die Verteilung des WLANs.
Sie haben eine Multimediadose (Kabel-Internet - A) oder eine klassische DSL-Dose (TAE - B)
Diese Dosen sind meist größer, haben runde Buchsen und befinden sich an der Wand in Wohn- oder Arbeitszimmer.
Die Kosten für einen Glasfaseranschluss setzen sich zusammen aus:
Die monatlichen Gebühren für Glasfasertarife beginnen bei rund 25 Euro. Sie sind abhängig von:
Folgende einmalige Kosten können anfallen:
Für den Hausanschluss selbst können zusätzliche Kosten entstehen:
Wie wird der Glasfaseranschluss im Haus installiert?
Für einen echten Glasfaser-Hausanschluss muss die Glasfaserleitung bis in die Wohnung geführt werden. Für die Verlegung von Glasfaser im Haus gibt es verschiedene Möglichkeiten, zum Beispiel Leerrohre oder Kabelkanäle. In einigen Fällen müssen sich die Eigentümer selbst um diese Leitungswege kümmern, viele Provider bieten aber einen entsprechenden Service an.
Grob gesagt beginnt der Weg des Glasfaserkabels innerhalb des Hauses am Hausübergabepunkt und endet am Router:
1. Hausübergabepunkt
Am Hausübergabepunkt (HÜP), auch Anschlusspunkt Linientechnik (APL) genannt, geht das Außenkabel des Glasfasernetzes in Ihr Haus über. Der Punkt befindet sich in einem Radius von 3 Metern um das Loch, durch das das Glasfaserkabel ins Haus gelangt. In der Regel ist das im Keller.
2. Glasfaser-Teilnehmeranschluss
Über die Glasfaserleitung im Haus gelangt das Signal vom Hausübergabepunkt bis zum Teilnehmeranschluss (Glasfaserdose). Den Ort dafür stimmen Sie mit dem Netzbetreiber ab. Am besten ist eine zentrale Stelle, damit das Signal des Routers gleichmäßig verteilt wird.
3. Glasfaser-Router
Der Router bildet den Endpunkt des Hausanschlusses und ermöglicht Ihren Endgeräten den Zugang zum Internet. Für einen optimalen Empfang sollte er zentral platziert sein.
Mehr über die richtige Positionierung Ihres Routers sowie weitere Tipps, mit denen Sie Ihr WLAN verstärken können, finden Sie hier.
Wie kommt der Glasfaseranschluss vom Keller in die Wohnung?
Bei der sogenannten Inhouse-Verkabelung werden die Glasfaserleitungen durch die Wände vom Keller (HÜP) zu den jeweiligen Wohnungen gelegt. Eigentümer müssen davor lediglich den Kabelweg vorbereiten – also zum Beispiel Löcher in die Wände bohren.
Bei kleineren Häusern (Kabellänge von rund 20 Metern) übernimmt der Glasfaser-Anbieter oft die Verkabelung. In Mehrfamilienhäusern ist der Eigentümer dafür zuständig – er trägt auch die Kosten dafür, kann diese allerdings auf die Mieter umlegen.
Was kostet ein Glasfaseranschluss?
Die monatlichen Kosten für einen Glasfaseranschluss sind zwar höher als bei anderen Internetanschlüssen, aber trotzdem überschaubar. Teuer ist ein komplett neuer Hausanschluss.
Als Eigentümer sollten Sie unbedingt Glasfaser bestellen, sobald der Glasfaser-Ausbau bei Ihnen stattfindet. Bei einem solchen Vorvertrag erlassen Ihnen viele Anbieter die Kosten für den Anschluss komplett. Wenn Sie Glasfaser nachträglich bis ins Haus verlegen lassen wollen, kostet das oft bis zu 1.000 €.
Was müssen Mieter, Vermieter und Hausbesitzer beachten?
Mieter
Auch als Mieter können Sie einen Glasfaseranschluss bei einem Glasfaser-Anbieter beantragen. Für den Ausbau wird allerdings das Einverständnis des Eigentümers benötigt. Ihr Glasfaser-Anbieter holt diesen sogenannten Gestattungsvertrag meist direkt beim Eigentümer ein.
Die Kosten für den Ausbau trägt der Eigentümer – er kann diese jedoch auf die Mieter umlegen.
Vermieter und Hausbesitzer
Als Vermieter und Hausbesitzer können Sie entscheiden, ob Sie dem Glasfaserausbau in Ihrem Gebäude oder auf Ihrem Grundstück zustimmen. Entscheiden Sie sich dafür, müssen Sie die anfallenden Kosten tragen – Sie können diese auch auf die Haushalte umlegen.