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Russland: Mastercard und Visa müssen künftig Kaution hinterlegen

München, 02.05.2014 | 09:28 | bme

Die Kreditkartenunternehmen Visa und Mastercard geraten im Wirtschaftskonflikt zwischen den USA und Russland zunehmend zwischen die Fronten. Wie Handelsblatt Online am Freitag berichtete, wird in Russland am 1. Juli ein Gesetz in Kraft treten, das ausländische Kreditkartenanbieter verpflichtet, bei der Zentralbank des Landes eine Sicherheit in Höhe von zwei Tagesumsätzen zu hinterlegen. Pro Tag werden in Russland durchschnittlich 1,9 Milliarden US-Dollar (1,4 Milliarden Euro) mit Karten von Visa und Mastercard umgesetzt - zusammen müssten die Konzerne demnach rund 3,8 Milliarden US-Dollar als Kaution aufbringen.

Mann hält zwei Visa-Kreditkarten
Visa und Mastercard geraten im Konflikt zwischen den USA und Russland zunehmend zwischen die Fronten.
Dem Bericht zufolge ist das neue Gesetz eine direkte Reaktion auf die nach der Krim-Annexion von den USA verhängten Sanktionen gegen Russland. So konnten etwa Kunden der russischen Banken Rossija und SMP im März nicht mehr mit Visa- und Mastercard-Kreditkarten zahlen. Während die Sperre für SMP mittlerweile wieder aufgehoben wurde, gilt sie für die Rossija-Kunden noch immer.

Der Marktanteil von Visa liegt in Russland bei rund 60 Prozent, Mastercard hält etwa 35 Prozent. Jährlich werden in Russland rund 740 Milliarden US-Dollar (533 Milliarden Euro) mit Kreditkarten umgesetzt. Ajay Banga, CEO von Mastercard, ist dennoch überzeugt, dass die Entwicklung die Geschäftszahlen des Unternehmens nur geringfügig beeinflussen wird. Die russischen Umsätze stellen lediglich zwei Prozent des Mastercard-Gesamtergebnisses. Visa-CEO Charlie Scharf sagte, dass diese Pläne aus Moskau nicht besonders hilfreich für sein Unternehmen seien. Visa bemerkte seit Beginn der US-Sanktionen einen klaren Rückgang der Umsätze. Auch die Wachstumsraten lagen im vergangenen Quartal so tief wie seit vier Jahren nicht mehr.

Medienberichten zufolge will Russland innerhalb der nächsten sechs Monate ein eigenes Kreditkartensystem einrichten, um von ausländischen Zahlungssystemen unabhängig zu werden. Kritiker warnen jedoch, dass ein isoliertes Zahlungssystem auch Probleme mit sich brächte: Touristen aus dem Ausland könnten in Russland womöglich nicht mit ihren ausländischen Kreditkarten bezahlen, was sich negativ auf die Tourismusbranche auswirken würde. Andererseits könnten auch russische Bürger im Ausland nicht mit Karte zahlen.
 

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