Pferde-OP-Versicherung
Die wichtigsten Informationen im Überblick
- Pferde-OP-Versicherungen übernehmen hohe Operationskosten und entlasten Pferdebesitzer finanziell
- Ein Abschluss bei jungen Pferden empfiehlt sich, da bei Pferde-OP-Versicherungen eine generelle Wartezeit verstreichen muss, bevor der Versicherungsschutz in Anspruch genommen werden kann
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In Ausnahmefällen greift der Versicherungsschutz bereits innerhalb der Wartezeit
Inhaltsverzeichnis
- Leistungen der Pferde-OP-Versicherung
- Kosten häufiger Operationen
- Tarifkriterien
- Bedingungen und Ausschlüsse
- Wartezeit
- Häufige Fragen
Mit einer Pferde-OP-Versicherung können sich Pferdebesitzer vor hohen Operationskosten absichern. Eine gute OP-Versicherung übernimmt dabei sowohl die Kosten für chirurgische Eingriffe als auch die Kosten für zugehörige Vor- und Nachuntersuchungen. Zusätzlich werden stationäre Aufenthalte in Zusammenhang mit Operationen erstattet. So kann Ihrem Pferd stets die bestmögliche Versorgung ermöglicht werden.
Eine Pferde-OP-Versicherung greift zum Beispiel in folgendem Fall: Beim Führen Ihres Pferdes auf die Weide fällt Ihnen auf, dass Ihr eigentlich gesundes Pferd lahmt. Solch ein Szenario kann schnell eintreten und ist keine Seltenheit. Um die Ursache des Lahmens diagnostizieren zu lassen, sollten Sie direkt einen Tierarzt rufen. Im schlimmsten Fall ist eine Operation notwendig – etwa, wenn beim Röntgen ein sogenannter Chip, ein kleiner Knochensplitter, zwischen den Gelenkflächen im Sprunggelenk diagnostiziert wird. Diese OP kann je nach Art und Schweregrad bis zu 5.000 Euro kosten.
Die Leistungen der Pferde-OP Versicherung
Eine leistungsstarke Pferde-OP-Versicherung bietet optimalen Schutz vor allen Kosten, die durch eine Operation entstehen. Sie übernimmt nicht nur die Kosten für den chirurgischen Eingriff, sondern auch alle weiteren damit verbundenen Kosten. Dazu können beispielsweise das Röntgen im Vorfeld oder eine notwendige Nachuntersuchung gehören.
Die Pferde-OP-Versicherung übernimmt dabei die Kosten für folgende Leistungen:
- Medizinisch notwendige chirurgische Eingriffe
- Voruntersuchungen (z.B. Röntgen)
- Notwendige Nachbehandlungen
- Stationäre Aufenthalte
Umfassende Tarife enthalten zudem folgende Leistungen:
- Freie Wahl der Tierklinik
- Volle Deckung der Tierarztgebühren bis zum vierfachen Satz
- Auslandsschutz
- Direkte Abrechnung mit dem Tierarzt
Kosten häufiger Operationen
Kosten für Pferdeoperationen sind bereits von Grund auf teuer. Zum einen bestehen Behandlungen oftmals aus mehreren Schritten wie Röntgenaufnahmen, der eigentlichen Operation sowie Nachbehandlungen und möglicherweise einer Reha. Zum anderen lassen Komplikationen während der Behandlung ebenfalls Kosten in die Höhe schnellen. Die Behandlung einer Kolik kann daher bis zu 11.000 Euro kosten.
Neben Koliken gehören zu den häufigsten OP-Ursachen unter anderem eine Gelenk-Chipentfernung, Griffelbeinfrakturen sowie Zahnentfernungen. Die folgende Tabelle listet Kostenbeispiele für häufig notwendige Operationen an Pferden auf.
| Operation | Kosten im Regelfall | Kosten Komplikationen |
|---|---|---|
| Kolik | ca. 7.000 € | ca. 11.000 € |
| Gelenk-Chip | ca. 3.500 € | ca. 5.000 € |
| Griffelbeinbruch | ca. 2.500 € | ca. 4.000 € |
| Zahnentfernung | ca. 2.500 € | ca. 12.000 € |
| Hufrehe | ca. 750 € pro Huf | ca. 5.000 € |
| Kastration | ca. 500 € | ca. 1.500 € |
| Entfernung von Tumoren | ca. 2.500 € | ca. 5.000 € |
Kostenzusammensetzung auf einen Blick
Die Höhe der Kosten für eine Behandlung Ihres Pferdes hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zu den Hauptfaktoren zählen:
- Vor- und Nachbereitung sowie der Umfang des Eingriffs
- Benötigter Zeitraum für eine Behandlung
- Unerwartete Komplikationen während der Operation
- Notfall nachts, an Wochenenden oder Feiertagen
- Tierarztbesuch direkt im Pferdestall
- Ausstattung der Tierarztpraxis
Kostenbeispiele
Stefan, 56:
Unsere Stute Grace frisst in letzter Zeit schlecht. Nun wälzt sie sich wild in ihrer Box herum. Der Tierarzt stellte eine akute Kolik fest, die circa 7.000 Euro kosten wird.
CHECK24-Versicherungsexperte:
Dank der Pferde-OP-Versicherung kann die bestmögliche medizinische Versorgung des Pferdes schnell garantiert und die Kolik unter Vollnarkose behandelt werden.
Tarifkriterien
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Leistungsgrenze
Die Leistungsgrenze gibt an, bis zu welcher Höhe entstandene Kosten pro Versicherungsjahr erstattet werden.
Tarife mit einer unbegrenzten Leistungserstattung sind aufgrund möglicher hoher Kosten für Operationen empfehlenswert. Kosten werden dann vollumfänglich übernommen, sofern es sich um versicherte Leistungen handelt. Dies kann sich beispielsweise bereits lohnen, wenn Ihr Pferd eine Kolik mit schwerem Verlauf erleidet und für mehrere Tausend Euro operativ behandelt werden muss.
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Selbstbeteiligung
Die Selbstbeteiligung definiert, zu welchem Anteil Sie sich an den Behandlungskosten Ihres Pferdes beteiligen. Bei Tarifen mit einer Selbstbeteiligung übernimmt der Versicherer entsprechend nur die Kosten, die über die Höhe dieser hinausgehen.
Bei Operationskosten in Höhe von beispielsweise 1.000 Euro und einer Selbstbeteiligung in Höhe von 250 Euro, kommt der Versicherer für die weiteren 750 Euro auf. Bei Tarifen ohne Selbstbeteiligung übernimmt der Versicherer die vollen Kosten bis zur festgelegten jährlichen Leistungsgrenze. Wird dieser allerdings überschritten, müssen Sie weitere Kosten selbst tragen.
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Leistungsspektrum
Das Leistungsspektrum oder auch der Versicherungsumfang setzt sich aus allen Kriterien eines Pferde-OP-Tarifs zusammen, unter anderem aus der:
- Leistungsgrenze
- Selbstbeteiligung
- Übernahme der Tierarztgebühren
- Wartezeit
Grundsätzlich ist es sinnvoll, ein Augenmerk darauf zu legen, welche OP-Leistungen vom Versicherer komplett abgedeckt werden. Behandlungen, die bei Pferden wahrscheinlicher sind, sollten in den Tarifen inbegriffen sein. Hierzu zählen beispielsweise Frakturen oder Zahn- und Kiefer-OPs. Bei bestimmten Vorerkrankungen oder genetischen Dispositionen Ihres Pferdes lohnt es sich ebenfalls, auf die für Sie relevanten Kriterien zu achten.
Bedingungen und Ausschlüsse
Beim Abschluss einer Pferde-OP-Versicherung gibt es je nach Versicherer Kriterien, die zum Ausschluss eines Versicherungsschutzes führen. Hierzu zählen vor allem Vorerkrankungen des Pferdes. Da diese häufig bei älteren Pferden auftreten, empfiehlt es sich, einen Versicherungsschutz im jungen Pferdealter abzuschließen.
Im CHECK24-Vergleichsrechner können Sie unter den allgemeinen Versicherungsbedingungen die einzelnen Ausschlüsse der jeweiligen Tarife einsehen. Alle Tarife laufen außerdem mit einer vertraglichen Mindestlaufzeit von einem Jahr. Ein Wechsel kann bei manchen Tarifen flexibel ohne Kündigungsfrist nach Ablauf der Mindestlaufzeit erfolgen.
Wartezeit
Nach Abschluss einer Pferde-OP-Versicherung werden die Kosten für Operationen in der Regel erst nach gewissen Wartezeiten übernommen. Diese können von Eingriff zu Eingriff unterschiedlich lang sein. Die Wartezeit kann sich auch verlängern, wenn das zu versichernde Pferd in der Vergangenheit an bestimmten Vorerkrankungen litt.
Häufige Wartezeiten sind:
| Krankheit | Dauer |
| Allgemeine Wartezeit | 3-6 Monate (Unfälle können hiervon ausgenommen sein) |
| Besondere Wartezeit für Erkrankungen oder Beeinträchtigungen wie OCD | 12 Monate |
| Wartezeit für OPs von Magen-Darm-Koliken | 5-7 Tage |
| Kastration / Sterilisation | 6 Monate (ausgenommen bei medizinischer Notwendigkeit) |
Grundsätzlich gilt: Wenn das Pferd jung versichert wird, ist die Wartezeit bei Eintritt der ersten Krankheitsfälle mit hoher Wahrscheinlichkeit vorbei.
Aufhebung der Wartezeit bei Notfällen möglich
Manche Tarife lassen bei Notfällen bereits einen Versicherungsschutz innerhalb der Wartezeit zu. Hierzu können beispielsweise schwere Koliken zählen. Im CHECK24-Vergleich sowie den Allgemeinen Versicherungsbedingungen können Sie einsehen, zu welchen Gegebenheiten Ihr Pferd bereits vorzeitig dem Versicherungsschutz unterliegt.
Häufige Fragen
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Ist eine Pferde-OP-Versicherung sinnvoll?
Die Absicherung über eine Pferde-OP-Versicherung ist sinnvoll. Da Krankheiten und damit verbundene Operationen meist plötzlich auftreten bzw. notwendig sind, kann eine OP für das eigene Pferd schnell zur finanziellen Belastung werden.
Aufgrund der Größe des Tieres sind Operationen beim Pferd teurer als bei anderen Tieren. Weiterhin spielt der Komplikationsgrad der Behandlung eine Rolle für die finale Zusammensetzung und Höhe der Kosten.
Im Fall einer Reitbeteiligung können Sie sich den Beitrag für eine Pferde-OP-Versicherung teilen beziehungsweise mit der monatlichen Nutzungsgebühr abrechnen.
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Was kostet eine Pferde-OP-Versicherung?
Eine Pferde-OP-Versicherung über CHECK24 kostet zwischen 12,98 € und 71,63 € monatlich beziehungsweise 154,65 € und 738,36 € jährlich. Die Höhe des Beitrags für einen Versicherungsschutz hängt von dem Versicherungsumfang sowie dem jeweiligen Versicherer ab. So können Tarife teurer sein, die eine Vielzahl an OP-Leistungen enthalten und diese bis zur Versicherungssumme abdecken.
Ein Kriterium, welches den Beitrag für die Pferde-OP-Versicherung bestimmt, ist die Deckung der Tierarztgebühren. Tarife, die diese zum 4-fachen Satz zu Notdienstzeiten enthalten, können höher im Beitrag ausfallen, aber dafür mehr Schutz bieten.
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Was bedeutet GOT?
Die Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) legt gesetzlich fest, welche Kosten Tierärzte für Operationen, Behandlungen und Untersuchungen abrechnen dürfen. Tierärzte können nach der GOT den ein- bis vierfachen Gebührensatz berechnen. Dies hängt vom Schwierigkeitsgrad und dem Zeitaufwand der Behandlung ab. Ob ein dreifacher oder vierfacher Gebührensatz von der Pferde-OP-Versicherung vollständig übernommen wird, hängt von den jeweiligen Versicherungskonditionen ab.
Die Preise für verschiedene OP-Leistungen an Ihrem Pferd können je nach GOT-Satz stark variieren. Dies sehen Sie anhand des folgenden Beispiels:
- Allgemeine Untersuchung: 30,78 € (1-fach GOT) bis 92,34 € (3-fach GOT)
- Zahnextraktion: 35,94 € (1-fach GOT) bis 107,82 € (3-fach GOT)
- Endoskopie: 76,96 € (1-fach GOT) bis 230,88 € (3-fach GOT)
Gebührenordnung für Tierärzte wird angepasst
Zum 22. November 2022 greifen Änderungen in der Gebührenordnung für Tierärzte. Seit 1999 wurde keine umfassende Anpassung mehr vorgenommen. Damit Tierarztpraxen allerdings weiterhin ihre Kosten für Personal oder medizinische Geräte abdecken können, wird eine Vielzahl an Leistungen erhöht – einige wenige Behandlungskosten werden hingegen niedriger angesetzt.
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Ab welchem Alter sollte ich mein Pferd versichern?
Da auch bei Fohlen Operationen unumgänglich sein können, ist es empfehlenswert, das Pferd so früh wie möglich zu versichern, da es dann noch keine Vorerkrankungen hat. Weiterhin fallen Versicherungsbeiträge bei Fohlen oder jüngeren Pferden günstiger als bei älteren aus. Grund hierfür ist das geringere Risiko für Krankheiten, weshalb Pferdehalter von niedrigeren Beiträgen profitieren. Vorerkrankungen können den Versicherungsschutz beeinflussen. Grundsätzlich kann man das Pferd jedoch in jedem Alter versichern lassen.
Es gibt allerdings auch Tarife, die Pferde mit Vorerkrankungen versichern. Operationen werden dann meist nicht sofort von der Versicherung übernommen. Erst nach einer gewissen Wartezeit werden die Kosten für Operationen gedeckt. Je nach Erkrankung kann diese unterschiedlich lange sein.
Es kann jedoch auch sein, dass bestimmte Versicherer Vorerkrankungen ausschließen und zukünftig nicht versichern. Hatte Ihr Pferd beispielsweise bereits Probleme mit den Sehnen, können Versicherer Operationen, die die Sehnen betreffen, aus dem Versicherungsschutz ausschließen.
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Gilt die Pferde-OP-Versicherung auch für Esel, Maulesel, Maultiere und Ponys?
Die Pferde-OP-Versicherung gilt nicht nur für Pferde. Je nach Versicherer können auch Ponys, Esel und Kreuzungen wie Maulesel oder Maultiere mit dieser Versicherung gegen die oft sehr hohen Kosten für Operationen geschützt werden.
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Können Sport- und Rennpferde versichert werden?
Ja, Sport- und Rennpferde können auch über eine Pferde-OP-Versicherung je nach Versicherer geschützt werden. Gerade diese Tiere müssen gesundheitlich besonders fit sein, um die von Ihnen erwarteten Leistungen erbringen zu können. Eine Pferde-OP-Versicherung sorgt dafür, dass im Falle einer Operation alle damit verbundenen Kosten abgedeckt sind.
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Was muss ich bei der Tierarztwahl beachten?
Bei der Tierarztwahl lohnt es sich unter anderem auf folgende Hauptkriterien zu achten:
- Eine umfangreiche Ausstattung der Praxis mit Röntgen- und Ultraschallgerät
- Ein eigenes Labor zur Überprüfung von Blut- und Urintests
- Aufklärung des Tierarztes über Impfungen sowie Vorsorgeuntersuchungen
Im Pferde-OP-Vergleich von CHECK24 enthalten beispielsweise alle Tarife eine freie Tierarztwahl – das bedeutet, dass Pferdebesitzer den Tierarzt selbst auswählen können. In welcher Höhe die Kosten für eine Behandlung beim Tierarzt übernommen werden, hängt von der jeweiligen Leistungsgrenze Ihres Pferde-OP-Tarifs ab. Ein Gespräch vorab über anstehende Kosten mit dem behandelnden Arzt ist daher unbedingt zu empfehlen.