Mehr als 5,1 Millionen Haushalte sind bisher von Preiserhöhungen der Gas- und Stromgrundversorger betroffen:
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Gasgrundversorger haben bereits Preise erhöht oder Preiserhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Erhöhungen 26,2 Prozent und betreffen rund 3,3 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 20.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 394 Euro jährlich.
Der
Gaspreis liegt im November auf einem Rekordhoch. Ein Musterhaushalt (20.000 kWh) zahlt aktuell im Schnitt 1.424 Euro im Jahr für Gas. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 7,1 ct pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.174 Euro – ein Plus von 21 Prozent.
Der Börsenpreis für Gas liegt ebenfalls auf einem Allzeithoch. Im November werden 94,05 Euro pro MWh fällig. Im November 2020 kostete die Megawattstunde nur 14,18 Euro – eine Steigerung von 563 Prozent.
Gründe für die steigenden Preise: Viele Gasspeicher in Europa sind derzeit deutlich leerer als sonst zu der Jahreszeit. Gleichzeitig zog die Nachfrage nach Gas mit dem Ende vieler Coronabeschränkungen und einer daraus resultierenden erstarkenden Wirtschaftslage an. Zum Jahreswechsel erhöht sich außerdem die
CO2-Abgabe auf 30 Euro pro Tonne. Für einen Musterhaushalt bedeutet dies allein eine Mehrbelastung von rund 24 Euro im Jahr.
„Verbraucher*innen müssen diesen Winter mit einer Welle an Gaspreiserhöhungen rechnen“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Daran ist nicht zuletzt die steigende CO2-Abgabe schuld, andererseits geben die Versorger gestiegene Einkaufskosten an die Kund*innen weiter.“ Strom: 266 Grundversorger mit Preiserhöhungen im Schnitt um 9,4 Prozent
Der
Strompreis für Verbraucher*innen erreicht im November zum siebten Mal in Folge ein Allzeithoch. Ein Musterhaushalt (5.000 kWh) zahlt aktuell im Schnitt 1.573 Euro jährlich für Strom. Das entspricht einem durchschnittlichen Preis von 31,5 ct. pro kWh. Im Vorjahresmonat waren es 1.468 Euro – ein Plus von sieben Prozent.
Denn auch der Börsenstrompreis bewegt sich auf einem Rekordniveau. Im November kostet eine Megawattstunde 163,20 Euro (vorläufiger Wert). Im Vorjahresmonat wurden nur 38,54 Euro fällig – ein Plus von 323 Prozent.
Dafür gibt es unterschiedliche Gründe: die steigenden Preise für Erdgas, Steinkohle sowie CO
2-Emissionszertifikate, die steigende Nachfrage nach Elektrizität, dazu kommen geringere Erzeugungskapazitäten aufgrund des Steinkohleausstiegs.
266 Grundversorger haben bereits
Strompreise erhöht oder Erhöhungen angekündigt. Im Durchschnitt betragen die Preiserhöhungen 9,4 Prozent und betreffen rund 1,8 Millionen Haushalte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet das zusätzliche Kosten von durchschnittlich 152 Euro pro Jahr.
Die EEG-Umlage sinkt 2022 deutlich von 6,5 auf 3,7 Ct. pro Kilowattstunde. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5.000 kWh bedeutet dies eine mögliche Ersparnis von knapp 167 Euro.
„Ob und in welcher Höhe die Entlastung durch die EEG-Umlage tatsächlich bei Verbraucher*innen ankommt, hängt auch von der weiteren Entwicklung des Börsenstrompreises ab“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei CHECK24.
„Dieser bewegt sich auf einem absoluten Rekordniveau. Bislang haben 266 Versorger Preiserhöhungen für das kommende Jahr angekündigt und nur wenige Versorger senken die Preise.“
29 Stromgrundversorger senken die Preise zum Jahreswechsel um durchschnittlich 2,2 Prozent. Davon profitieren rund 1,3 Millionen Haushalte. Im Schnitt spart ein Musterhaushalt (5.000 kWh) 36 Euro im Jahr.