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Zu wenig Zins, zu viel Inflation
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In 6 Schritten zu mehr Inflationsausgleich beim Tagesgeld

München, 16.05.2017 | 06:13 | fra

Die Zinsen beim Tagesgeld sind derzeit weitgehend überschaubar – wenn überhaupt vorhanden. Und als wäre das noch nicht genug, schmelzen sie wegen der Inflation nur so dahin. Sich über die Zinslage ärgern: eine Option. Etwas für das eigene Geld tun: die andere. Eine Anleitung, wie sich Sparer besser gegen die Inflation wehren.

Sparerindex April 2017
Der Inflation wegen fahren Sparer derzeit wieder höhere reale Verluste ein. Doch der Schaden lässt sich begrenzen.

Schritt 1: Setzen Sie sich Ziele

Was ist Ihnen wichtiger: Sicherheit oder Rendite? Diese Frage sollten Sie zunächst klären, um das richtige Anlageprodukt für sich zu finden. Hohe Zinsen, die selbst nach Abzug der Inflation noch Gewinne bedeuten, kann Tagesgeld derzeit nicht bieten – sehr wohl aber einen flexiblen Zugriff aufs Gesparte und Sicherheit. So ist Tagesgeld täglich verfügbar und innerhalb der EU bis 100.000 Euro pro Kunde und Bank geschützt, sollte das Geldhaus in Schieflage geraten. Ihnen geht es wie vielen deutschen Sparern und Sie wollen der Rendite wegen keine Abstriche in Sachen Sicherheit machen? Dann ist Tagesgeld wahrscheinlich das richtige Produkt für Sie – und Sie können mit Schritt 2 dieser Anleitung fortfahren.

Schritt 2: Prüfen Sie Ihre Rücklagen

Tagesgeld, Girokonto, Barreserven – ganz gleich, wie Sie Ihr Geld bisher zur Seite gelegt haben: Hinterfragen Sie es. Bleibt nach allen monatlichen Ausgaben noch Geld unverzinst auf dem Girokonto liegen, sollten Sie dieses auf ein Tagesgeldkonto einzahlen, das Zinsen bringt. Das gilt genauso für den Sparstrumpf oder das Sparschwein. Vielleicht haben Sie sogar schon ein Tagesgeldkonto. In diesem Fall sollten Sie den Zinssatz unter die Lupe nehmen. 0,10 Prozent oder weniger sind derzeit nicht unüblich, doch das muss nicht sein. Sie erhalten bereits Zinsen von 0,80 Prozent oder mehr? Glückwunsch! Damit haben Sie schon viel für Ihr Geld getan.

Damit das so bleibt, sollten Sie die Zinsen aber stets im Blick behalten – ein variabler Zinssatz kann sich schnell ändern und ein exklusiver Zinssatz für Neukunden gilt nur für einen bestimmten Zeitraum. Und wer weiß, vielleicht steigen die Zinsen ja bald wieder? Früher oder später ist es also an der Zeit, zu wechseln, um für das Ersparte das meiste herauszuholen. Sie sehen einen Grund, zum ersten Mal oder erneut ein Tagesgeldkonto zu eröffnen? Dann handeln Sie jetzt nicht vorschnell – sondern nach Schritt 3.

Schritt 3: Begeben Sie sich auf die Suche nach dem besten Zins

Hauptsache mehr Rendite als bisher? Wenn Sie diesen Gedanken haben, dann verwerfen Sie ihn schnell. Ziel sollte es schließlich sein, so viel wie möglich für ihr Geld zu tun. Geben Sie sich also nicht mit irgendeinem Zinssatz zufrieden, sondern schauen Sie sich aktiv nach den besten Angeboten auf dem Markt um. Das geht ganz ohne großen Aufwand über den Tagesgeldvergleich von CHECK24. Bis zu 0,90 Prozent pro Jahr zahlen die dort gelisteten Banken derzeit an ihre Tagesgeldsparer (siehe Kasten).

Die aktuell bestverzinsten Tagesgeldkonten im CHECK24 Tagesgeldvergleich

Alpha Bank: 0,90 % p.a., variabler Zinssatz, gültig bis 100.000 €

Consorsbank: 0,80 % p.a., Neukundenangebot mit bis zu 12-monatiger Zinsgarantie, gültig bis 25.000 €

Austrian Anadi Bank: 0,50 % p.a., variabler Zinssatz, gültig bis 100.000 €

Stand: 15.05.2017

Zugegeben: Auch mit diesen Zinsen schaffen Sparer keinen vollständigen Inflationsausgleich. Das zeigt sich an den jüngsten Werten des Sparerindex von CHECK24. Monatlich stellt das Vergleichsportal der aktuellen Inflationsrate in Deutschland den höchstmöglichen Tagesgeldzins gegenüber und errechnet daraus eine maximale jährliche Realrendite. Und die lag im letzten Monat bei -1,00 Prozent p.a. Bei 2,00 Prozent Inflation und 1,00 Prozent Tagesgeld-Bestzins (Angebot der Consorsbank, Zinssatz zum 4. April auf 0,80 Prozent p. a. gesenkt) machten Sparer also trotz Tagesgeldvergleich zuletzt einen realen Verlust. Doch immerhin: Wer sich dieses Neukundenangebot sicherte, statt sein Geld etwa auf dem Girokonto oder unter der Matratze liegen zu lassen, hat die Auswirkung der Inflation auf seine Ersparnisse um die Hälfte abgemildert. Das wollen Sie von nun an auch? Dann sollten Sie sich das bestverzinste Konto sichern – und zu Schritt 4 übergehen.

Schritt 4: Passendes Tagesgeldkonto auswählen und eröffnen

Sie haben im Vergleich ein Konto gefunden, das Ihnen mehr Inflationsausgleich für Ihre Ersparnisse bringt – etwa weil die ausländische Bank generell mehr Zinsen zahlt oder Sie als Neukunde für die Kontoeröffnung mit einem besonders attraktiven Zinssatz belohnt werden? Dann geht es an die Eröffnung des Tagesgeldkontos. Dafür genügen in der Regel schon das Ausfüllen des Online-Antrages und der Identitätsnachweis über das Postident- oder Videoident-Verfahren. Bei einigen ausländischen Banken im CHECK24 Tagesgeldvergleich werden Sie mitunter gebeten, ein Kundenkonto bei dem Vergleichsportal anzulegen, sofern nicht schon geschehen. Darüber können Sie ihr Tagesgeld später umso besser verwalten.

Zusatztipp: Viele Banken gewähren ihre besten Zinsen nur bis zu einem gewissen Betrag. Bei der Consorsbank etwa erhalten Sie die 0,80 Prozent jährlich nur auf Beträge bis 25.000 Euro. Was darüber hinausgeht, wird noch mit maximal 0,05 Prozent pro Jahr verzinst. Wenn Sie höhere Beträge angespart haben, so lohnt es sich also, bei der Wahl der Bank auch auf diese sogenannten Schwellenwerte zu achten und gegebenenfalls ein zusätzliches Tagesgeldkonto bei einer anderen Bank zu eröffnen.

Schritt 5: Geld aufs neue Tagesgeldkonto überweisen

Sie haben alle nötigen Unterlagen von der Bank erhalten, das Konto ist eröffnet? Dann können Sie jetzt mit dem Sparen loslegen. Von Ihrem Referenzkonto (meist Girokonto) aus können Sie problemlos Ihren Wunschbetrag auf Ihr neues Tagesgeldkonto überweisen. Wenn Sie regelmäßig Geld zurücklegen, kann sich womöglich auch ein Dauerauftrag lohnen, der das Geld automatisch von Ihrem Giro- auf Ihr Tagesgeldkonto überweist. Haben Sie Ihren Wunschbetrag einmal auf das neue Tagesgeldkonto oder die neuen Tagesgeldkonten überwiesen und ggf. auch einen Dauerauftrag eingerichtet, dann dürfen Sie sich fortan über mehr Inflationsausgleich freuen. Doch bleiben Sie wachsam – und vergessen Sie nicht diesen letzten Schritt.

Schritt 6: Tragen Sie sich den Wechsel im Kalender ein

Die Zinsen können sich schnell ändern: Wenn Sie langfristig mehr aus Ihrem Geld herausholen möchten, kommen Sie nicht umhin, sich regelmäßig über die aktuelle Zinslage zu informieren. Sind die Zinsen seit Kontoeröffnung wieder gestiegen, aber nicht bei meinem Konto? Hat meine Bank vor, die Zinsen zu senken? Läuft meine Zinsgarantie bald aus? Das sind Fragen, die sich ambitionierte Sparer regelmäßig stellen sollten. Wenn feststeht, wann das Tagesgeld wieder weniger Zinsen abwerfen wird, kann vielleicht auch eine Erinnerung im Kalender nicht schaden.

Und dann? Dann beginnen Sie von vorn – Ersparnisse sichten, vergleichen, Tagesgeldkonto eröffnen und der Inflation wieder mehr entgegensetzen. Ihr Geld wird es Ihnen danken.

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