Was sind nachhaltige Geldanlagen? Im Alltag achten wir zunehmend auf eine klimafreundliche Lebensweise, kaufen Bio-Lebensmittel oder fahren E-Bike statt Auto, aber wie grün und nachhaltig ist eigentlich unser Geld angelegt? Unterstützt meine Bank Klimaschutz-Projekte oder investiert sie in Atomenergie? Wir erklären, was nachhaltige Geldanlagen sind, welche Ökobanken und grüne Finanzprodukte empfehlenswert sind und wie Sie in erneuerbare Energien investieren können.
Damit Finanzprodukte als nachhaltig gelten, dürfen die Banken nur in Unternehmen und Wirtschaftssektoren investieren, bei denen folgende unethische Bedingungen und Produktionsweisen ausgeschlossen sind:
Gentechnik und industrielle Massentierhaltung
Atomkraft, Fracking, Erdöl
Kinderarbeit
Menschenrechtsverletzungen
Zerstörung von Ökosystemen
Spekulation mit Grundnahrungsmitteln wie Mais oder Weizen (Preiskampf verstärkt Hungernot)
Rüstungsindustrie und Waffenproduktion
Nachhaltig investieren heißt nicht nur den Ausbau erneuerbarer Energien zu unterstützen, sondern auch Geld in soziale Projekte anzulegen. Nachhaltige Finanzprodukte erfüllen folgende klimafreundliche und sozialverträgliche Anlagenschwerpunkte:
Erneuerbare Energien: Bau von neuen Windkraftanlagen, Solarparks und Wasserkraftwerken
Umweltfreundliche Produkte
Trinkwasseraufbereitung
Bildungs- und Gesundheitswesen
Soziale Kleinkredite für mittelständische und kleine Betriebe
Nachhaltige Banken bieten ausschließlich soziale und ökologische Finanzprodukte an, die strengen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Dabei erfüllen grüne Banken noch höhere Ethikstandards als die üblichen ESG-Kriterien. Zudem müssen Ökobanken bestimmte grüne Finanzprodukte im Portfolio haben, wie zum Beispiel Finanzierung von Projekten, die erneuerbare Energien nutzen oder Ökokredite. Viele grüne Banken bieten zudem günstige Kredite zum klimafreundlich Bauen und Sanieren an. Zu den bekanntesten Ökobanken Deutschlands gehören die Umweltbank, Triodos, die GLS Bank, die Ethikbank und die Tomorrow Bank. Bei der GLS Bank können Kunden unter anderem mitbestimmen, in welche klimafreundliche Projekte investiert werden soll.
Als Ökokredit bezeichnet man einen Kredit, der unter anderem die energetische Sanierung von Privathäusern finanziert. Mit einem Ökokredit können aber auch andere Projekte realisiert werden –etwa die Anschaffung eines Elektroautos oder die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Hausdach.
In der Finanzwelt gilt es für Kleinanleger als riskant in erneuerbare Energie zu investieren, da die Ökostrom-Branche nach wie vor von den staatlichen Zuschüssen und Regulierungen abhängig ist. So kommt es immer wieder vor, dass nach der Abschaffung oder Änderung von staatlichen Fördermitteln Anlagenbesitzer insolvent gehen. Finanzexperten empfehlen Ihnen deshalb, nicht direkt in neue Solaranlagen oder Windkraftwerke zu investieren, sondern lieber Ökofonds zu erwerben. Zu den bekanntesten Ökofonds gehören Ökoworld Ökovision Classic oder Aktien, die von der Umweltschutzorganisation WWF gebündelt und überwacht werden. Eine kleine und unkomplizierte Investition in den Klimaschutz ist der Wechsel zu Ökostrom.
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Sara Hofmann CHECK24 Energieexpertin |