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Die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank kann einen erneuten Rückgang der Inflation nicht verhindern. Dennoch spürten die europäischen Verbraucher vor allem an den Zapfsäulen einen Preisanstieg.
Nach dem Auf und Ab in der ersten Jahreshälfte pendelt die Inflation im Euroraum um die 1,5 Prozentmarke.
Im Oktober betrug die Inflation im Euroraum 1,4 Prozent, wie Eurostat, das statistische Amt der Europäischen Union, bekannt gab. Damit ist die Teuerungsrate gegenüber dem Vormonat leicht gesunken, im September lag sie noch bei 1,5 Prozent. Trotz eines wirtschaftlichen Aufschwungs im Euro-Währungsraum ziehen die Preise nicht an. In den letzten sechs Monaten kam die Inflation nicht über 1,5 Prozent hinaus. Das dürfte die obersten Währungshüter rund um EZB-Präsidenten Mario Draghi bestätigen. Zum Leidwesen der Sparer im Euroraum sehen sie weiterhin eine geldpolitische Unterstützung durch die Zentralbank als erforderlich an, um die Teuerungsrate auf das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent zu hieven. Zumal auch die Kerninflation, also die Inflationsrate abzüglich der Energie- und Nahrungsmittelpreise, konstant niedrig bleibt. Sie betrug im Oktober 1,1 Prozent.
Tanken erneut teurer, Telefonieren wieder billiger
Die Energiepreise sorgten abermals für den stärksten Aufwärtsimpuls. Besonders Autofahrer bekamen das zu spüren. In Vergleich zum Vorjahresmonat verteuerten sich Kraftstoffe für Verkehrsmittel um 3,6 Prozent. Reisende mussten für Beherbergungsdienstleistungen tiefer in die Tasche greifen, diese wurden gegenüber Oktober 2016 um 4,9 Prozent teurer. Auch bei den Nahrungsmitteln spürten die Verbraucher einen deutlichen Preisanstieg in der Brieftasche. Mich, Käse und Eier kosteten 4,2 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Telefonieren wurde dagegen deutlich günstiger. Hier zahlten die Verbraucher zwei Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Auch für Sozialschutz, wie beispielsweise Krankenversicherungen, mussten die Einwohner im Euroraum 1,2 Prozent weniger bezahlen, als im Oktober letzten Jahres.
Inflation im Baltikum über vier Prozent
Zwischen den Mitgliedstaaten gibt es große Unterschiede hinsichtlich der Inflation. Die geringsten Teuerungsraten haben Zypern (0,4 Prozent) Irland und Griechenland (beide 0,5 Prozent). Dagegen sind mit Estland (4,0 Prozent) und Litauen (4,2 Prozent) schon in zwei Staaten des Euro-Währungsgebiets die Inflationsraten mehr als doppelt so hoch wie das Inflationsziel der Europäischen Zentralbank. Diese starken Unterschiede machen deutlich, wie schwierig es für die EZB ist, eine Geldpolitik festzulegen, die sich auf alle Mitgliedstaaten im Euroraum auswirkt. In Deutschland lag die Inflation im Oktober nach Angaben des Statistischen Bundesamtes bei 1,6 Prozent. Nach Berechnung des für die Eurozone standardisierten Verbraucherpreisindex sind die Preise innerhalb des letzten Jahres um 1,5 Prozent gestiegen.