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Bericht vom Bundeskartellamt
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Deutsche kommen schwieriger an Bargeld - Abheben bleibt teuer

München, 18.09.2017 | 16:08 | sap

Die Zahl der Geldautomaten nimmt ab. Das Bundeskartellamt sieht das mit Sorgen. Doch auch wer künftig bei fremden Banken abhebt, muss zahlen. Die Behörde erklärt, warum das so ist.

Bargeld am Automaten abheben
Geldabheben an einem Bankautomaten wird schwieriger. Foto: Thinkstockphotos/Liane Matrisch
Der nächste Geldautomat der eigenen Bank ist zwei Kilometer weg. Ein kurzer Blick über die Straße. Da steht doch einer. Doch bei einer fremden Bank ist Geldabheben immer so teuer. Was tun? Laufen und sparen oder doch den kurzen Weg nehmen und zahlen? Die meisten Bankkunden müssen sich diese Frage weiterhin stellen.

Denn: Das Bundeskartellamt wird auch künftig keine Obergrenze einführen, um Geldabheben bei fremden Banken billiger zu machen. Das sei nicht erforderlich und zielführend, heißt es in einem Fallbericht der Behörde. Grund für die Untersuchung war die Kritik von Verbraucherschützern an der Gebührenpraxis der Banken. Wer sein Geld an einem Geldautomaten abhebt, ohne ein Girokonto im jeweiligen Automatenverbund zu haben, musste teilweise kräftig draufzahlen. Trotzdem warnt Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts: „Wir werden den Markt weiter beobachten.“

Regulierung könnte Anzahl der Geldautomaten reduzieren

Das Kartellamt begründete seine Entscheidung damit, dass „ein zu niedrig angesetztes reguliertes Fremdabhebeentgelt“ den Abbau von Geldautomaten beschleunigen könnte, weil sich das Betreiben der Automaten für die Banken dann nicht mehr lohnen würde. Eine Entwicklung, die den Prüfern schon jetzt Sorge bereitet. „Die Versorgung mit Bargeld ist für den Verbraucher schon heute mitunter schwierig, weil immer mehr Bankfilialen, Servicecenter und Geldautomaten geschlossen bzw. abgebaut werden“, heißt es in dem Fallbericht des Kartellamts. Besonders in ländlichen Regionen könnte das die Situation verschärfen.

Zwei weitere Gründe, die für das Amt gegen eine Regulierung sprechen: Erstens schaffe es eine Höchstpauschale nicht, die Unterschiede aufzufangen, ob sich ein Geldautomat rentiert oder nicht. Zweitens verhindere eine einheitliche Höchstgrenze, dass in die Geldautomateninfrastruktur investiert wird.

Im Supermarkt oder per Kreditkarte ohne Gebühr abheben

Das Kartellamt weist darauf hin, dass Verbraucher auch ohne Regulierung hohe Gebühren beim Geldabheben vermeiden können. „Entweder man geht zur eigenen Bank, greift auf die bestehenden Verbundsysteme zurück, nutzt einen anderen preisgünstigen Automaten, versorgt sich bei Tankstellen oder im Handel mit Bargeld oder verwendet eine Kreditkarte zum Abheben“, zählt Präsident Mundt die verschiedenen Möglichkeiten auf.

Allerdings müssen Kunden bei Supermärkten wie beispielweise Aldi oder Rewe mindestens 20 Euro für ihren Einkauf ausgeben, um an Bargeld zu kommen. Die Kunden sind zudem von der Ladenschlusszeit des Supermarktes abhängig – und die variiert von Bundesland und Region. Deshalb hält das Bundeskartellamt fest, dass diese Möglichkeiten das Problem für den Verbraucher „nicht vollständig beseitigen“.

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