Studie: Fast jedes zweite Unternehmen ist Opfer von Cyberkriminalität

Cyberattacken auf Unternehmen haben drastisch zugenommen. Im vergangenen Jahr waren etwa 40 Prozent der Unternehmen von sogenannten e-Crime-Delikten betroffen – 2013 lag die Quote noch bei 26 Prozent. Das belegt eine Umfrage, die das Forschungsinstitut TMS Emnid im Auftrag der Unternehmensberatungsgesellschaft KPMG durchgeführt hat. Hierfür wurden Führungskräfte von 500 Unternehmen verschiedener Branchen befragt.

Am häufigsten wurden im vergangenen Jahr bargeldlose Zahlungssysteme attackiert. Jeder fünfte Cyberangriff zielte auf Clients, Workstations, Mail- und Webserver ab. Am stärksten betroffen waren Finanzdienstleister und Handelsunternehmen (55 Prozent). Die unterschiedlichen Angriffsziele würden zeigen, dass es kein klassisches e-Crime-Angriffsmuster gebe, sagte Alexander Geschonneck, Leiter des Bereichs Forensik bei der KPMG.

Am meisten fürchten sich die Firmen vor Datendiebstahl und Computermanipulationen, gefolgt von der Verletzung von Geschäftsgeheimnissen und Urheberrechten. Insgesamt 89 Prozent der Unternehmen rechnen der Umfrage zufolge ständig mit Cyberattacken – insbesondere durch organisierte Kriminelle. Ehemalige Mitarbeiter und Insider des eigenen Unternehmens gelten jedoch ebenfalls als Gefahrenquellen. Zudem fühlen sich viele von in- und ausländischen Geheimdiensten bedroht.

Besorgniserregend sei, dass Unternehmen sich in trügerischer Sicherheit wiegen, wenn sie bisher noch nicht von virtueller Kriminalität betroffen waren, sagte Geschonneck. Prävention sei jedoch der Schlüssel, um sich wirksam gegen Cyberrisiken zu schützen. Das Problem dabei sei jedoch, dass es auf dem Markt zu wenige Fachkräfte gebe, die sich im Bereich e-Crime auskennen.