Studie: Dauersitzen gefährdet die Gesundheit

Die Deutschen verbringen jeden Werktag rund siebeneinhalb Stunden im Sitzen – junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 29 Jahren sogar neun Stunden. Das geht aus der Studie „Wie gesund lebt Deutschland?“ hervor, die der private Krankenversicherer DKV am Montag vorgestellt hat.
 

Demnach verringert sich die durchschnittlich im Sitzen verbrachte Zeit am Wochenende mit sieben Stunden nur wenig. Laut der Studie sitzen die Deutschen am längsten vor dem Fernseher. Auf der Arbeit sitzen die Befragten am zweitlängsten. Den Studienergebnissen zufolge ist das Dauersitzen – neben dem allgemeinen Bewegungsmangel – mittlerweile als eigenständiger Risikofaktor für die Gesundheit anerkannt. Statistisch gesehen erhöhe jede zusätzliche Fernsehstunde täglich die Sterblichkeit um 11 Prozent.
 
Der wissenschaftliche Leiter der DKV-Studie, Ingo Froböse, fordert die Arbeitgeber auf, das Thema Dauersitzen ernst zu nehmen. Durch Maßnahmen wie Stehmeetings, verstellbare Schreibtische oder aktive Büropausen könne man die im Sitzen verbrachte Zeit reduzieren. Auch Kinder bewegen sich laut der Studie zu wenig: Nur 43 Prozent aller Sechs- bis Zwölfjährigen würden die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erfüllen, sich jeden Tag mindestens eine Stunde lang körperlich zu betätigen. Fast alle Kinder (93 Prozent) schauen unter der Woche täglich Fernsehen. 60 Prozent sehen dabei sogar länger als eine Stunde lang fern.
 
Für die Studie befragte das Marktforschungsinstitut GfK im Auftrag der DKV insgesamt 3.102 Menschen telefonisch zu ihrem Gesundheitsverhalten. Zum Verhalten der Kinder wurden zusätzlich 337 Eltern interviewt.