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IGeL-Leistungen: Jeder dritte Kassenpatient zahlt für Zusatzangebote

München, 18.5.2015 | 14:41 | mst

Ärzte bieten immer häufiger kostenpflichtige Zusatzleistungen an. Das geht aus einer Studie hervor, die das wissenschaftliche Institut der AOK (Wido) am Montag vorgestellt hat. Demnach hat 2014 rund jeder dritte Kassenpatient (33 Prozent) für eine sogenannte individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) bei seinem Arzt gezahlt.

Stethoskop mit Euro-Scheinen und MünzenÄrzte bieten gesetzlich Versicherten immer öfter kostenpflichtige Zusatzleistungen an.
Im Jahr 2012 lag der Anteil der Patienten, die solche Leistungen in Anspruch nahmen, noch bei knapp 30 Prozent. Laut der Wido-Studie bieten vor allem Gynäkologen kostenpflichtige Extraleistungen an: Auf sie entfallen rund 30 Prozent aller Angebote. Dahinter folgen Augenärzte mit einem Anteil von 21 Prozent sowie Allgemeinmediziner (19 Prozent) und Orthopäden (11 Prozent). Auf Hautärzte entfällt ein Anteil von sechs Prozent, Urologen verkaufen rund fünf Prozent aller Leistungen.

Berücksichtigt man die Größe der einzelnen Arztgruppen, bieten Fachärzte deutlich häufiger IGeL-Leistungen an als Hausärzte. So führen laut Wido zum Beispiel Augenärzte im Jahr rund siebenmal so viele Extrabehandlungen durch wie Allgemeinmediziner.
 

Ärzte verkauften Leistungen für eine Milliarde Euro

Weniger als die Hälfte der befragten Kassenpatienten (45 Prozent) gab an, vor der Durchführung einer Zusatzleistung eine Vereinbarung unterschrieben zu haben. Dies ist eigentlich gesetzlich vorgeschrieben. Jeder zehnte Patient erhielt zudem nicht die vorgeschriebene Rechnung über die erbrachte IGeL-Leistung.

Die Kosten einer Zusatzbehandlung belaufen sich laut Wido auf durchschnittlich 65 Euro. Allerdings sind die Preisunterschiede enorm: Die Hälfte aller Extrabehandlungen kostet jeweils bis zu 35 Euro, während für manche Angebote drei- oder sogar vierstellige Beträge zu zahlen sind. Insgesamt haben die niedergelassenen Ärzte im vergangenen Jahr rund eine Milliarde Euro mit IGel-Leistungen verdient.

Die Politik zeigt sich angesichts des wachsenden IGeL-Marktes alarmiert. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), will die geltenden Gesetze überprüfen. Die schwarzen Schafe unter den Ärzten müssten deutliche Konsequenzen zu spüren bekommen, sagte Laumann der Bild-Zeitung.
 

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