Sinkender Garantiezins verteuert BU-Versicherungen ab 2015

Berufsunfähigkeitsversicherungen werden ab dem kommenden Jahr teurer – Grund dafür ist der Garantiezins, der ab dem 1. Januar 2015 von aktuell 1,75 auf 1,25 Prozent gesenkt wird. Das geht aus einer am Dienstag veröffentlichten Modellrechnung des Finanzvertriebs MLP hervor. Demnach muss ein 25-jähriger Versicherungsnehmer für eine Monatsrente von 1.000 Euro durchschnittlich 6,7 Prozent mehr zahlen, wenn er die Police erst im nächsten Jahr abschließt.
 

Ein 35-Jähriger muss in dem Fall für den gleichen Versicherungsschutz insgesamt 4,8 Prozent mehr zahlen als heute, für einen 45-Jährigen wird die Police um 2,9 Prozent teurer. MLP hat dabei in allen Fällen mit einer Versicherungslaufzeit bis zu einem Alter von 67 Jahren kalkuliert. Der Berechnung des Finanzvertriebs zufolge fällt das Beitragsplus umso höher aus, je länger die Police läuft. Wird zudem die versicherte Rente erhöht, etwa durch eine garantierte Rentensteigerung, fällt die Beitragssteigerung noch höher aus.

Das liegt laut MLP daran, dass der Kapitalstock für die voraussichtlichen Versicherungsleistungen mit dem Garantiezins verzinst wird. Wenn der Garantiezins sinke, werde ein höherer Versicherungsbeitrag notwendig, heißt es in der Mitteilung.

Der im Zuge des Lebensversicherungsreformgesetzes sinkende Garantiezins werde sich selbst bei marktbedingt gegenläufigen Tendenzen auf die Kosten von Berufsunfähigkeitsversicherungen auswirken, sagte MLP-Finanzmathematiker Christian Ball. Am vergangenen Freitag hatte der Bundesrat das Lebensversicherungsreformgesetz gebilligt. Das Gesetz sieht unter anderem vor, den Garantiezins für neue Versicherungsverträge zu senken.