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Immer mehr Fehltage durch psychische Erkrankungen

München, 27.10.2015 | 12:24 | mst

Immer mehr Angestellte in Deutschland haben psychische Probleme: Im vergangenen Jahr blieb jeder 20. Arbeitnehmer wegen einer psychischen Erkrankung der Arbeit fern. Das geht aus dem aktuellen Psychoreport der Krankenkasse DAK-Gesundheit hervor.
 

Gestresste Angestellte am SchreibtischFrauen werden wegen psychischer Probleme öfter krankgeschrieben als Männer.
Demnach waren 2014 insgesamt rund 1,9 Millionen Arbeitnehmer betroffen. Seit 1997 hat sich die Zahl der Fehltage, die auf psychische Probleme zurückgehen, verdreifacht. Nach Angaben der gesetzlichen Kasse blieben die Versicherten der DAK-Gesundheit im vergangenen Jahr zusammengenommen  an mehr als 6,3 Millionen Tagen der Arbeit fern.
 

Am häufigsten sind Depressionen und Anpassungsstörungen

Die häufigsten Diagnosen sind dabei Depressionen und Anpassungsstörungen: Je 100 Versicherte verursachten Depressionen 112 Fehltage, Anpassungsstörungen 42 Tage. Die Diagnose Burn-out wurde hingegen selten gestellt: Lediglich 5,2 Fehltage gingen darauf zurück. Im Vergleich zum Jahr 2011 bedeutet dies einen Rückgang um die Hälfte.
 
Frauen sind mit 6,5 Prozent aller Versicherten fast doppelt so oft krankgeschrieben wie Männer (3,6 Prozent). Allerdings haben psychische Probleme vor allem bei männlichen Jugendlichen zugenommen. Bei den 15- bis 19-Jährigen hat sich die Zahl der Fehltage wegen Anpassungsstörungen innerhalb von neun Jahren um fast 250 Prozent erhöht.
 

Saarland mit den meisten Fehltagen

Zwischen den Bundesländern gibt es deutliche Unterschiede. Während in Bayern nur 193 Fehltage auf 100 Versicherte entfielen, waren es im Saarland 306 Fehltage. Auch in den Großstädten Berlin und Hamburg haben die Arbeitnehmer mit 292 beziehungsweise 289 Fehltagen häufig psychische Probleme.
 
Bei der Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen setzt die DAK-Gesundheit mittlerweile auf eine Online-Therapie. Nach einer bislang unveröffentlichten Studie soll das eingesetzte Selbsthilfeprogramm Deprexis den Depressionsgrad von Betroffenen in relativ kurzer Zeit abschwächen.

Für den Psychoreport hat das Berliner Forschungs- und Beratungsinstitut für Infrastruktur- und Gesundheitsfragen (IGES) die Krankmeldungen von 2,6 Millionen erwerbstätigen DAK-Versicherten ausgewertet.
 
Psychische Probleme sind auch die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit: Sie sind mit knapp 29 Prozent für jeden dritten Fall einer Berufsunfähigkeit verantwortlich – noch vor Rückenproblemen oder Krebserkrankungen.

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